
Reiseversicherungen abschließen
Die wichtigste Versicherung für Reisende ist die Auslandskrankenversicherung. Sie schützt vor den immensen Kosten, die in Verbindung mit der medizinischen Versorgung im Ausland zustande kommen können. Das Problem: Die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen in Deutschland decken im Ausland nur die Grundversorgung. Wird die Behandlung teurer oder ist womöglich der Rücktransport in die Heimat medizinisch notwendig, müssen Sie die Differenz aus eigener Tasche zahlen. Transportkosten nach Deutschland werden von den Versicherern in der Regel nicht übernommen, was im Ernstfall verheerende, finanzielle Auswirkungen auf Versicherte haben kann. Auch innerhalb der Europäischen Union drohen Kosten: Akzeptiert beispielsweise ein Krankenhaus die klassische Versicherungskarte von Reisenden nicht, werden diese als Privatpatient behandelt und müssen die Rechnung sofort begleichen. Eine private Auslandskrankenversicherung können Sie bereits für weniger als 15 Euro pro Jahr abschließen. Lassen Sie sich vom Versicherer eine Übersetzung in die jeweilige Landessprache zukommen, die über die wichtigsten Versicherungsdaten informiert. Ein solches Dokument können Sie im Ernstfall vorlegen und erspart viel Ärger.
Tipp: Vergleichen Sie mehrere Angebote und achten Sie präzise darauf, dass der Rücktransport auch dann bezahlt wird, wenn dieser lediglich als „medizinisch sinnvoll“ eingestuft wurde und nicht als „medizinisch notwendig“.
Reiserücktritt und Reiseabbruch
Bei teuren Reisen ist eine Kombi-Police bestehend aus Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung ratsam. Gleiches gilt für den Fall, dass Sie einen Urlaub mit Kindern planen. Kann eine gebuchte Reise beispielsweise aufgrund von Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Todesfall nicht angetreten werden, schützt die Reiserücktrittsversicherung vor den Stornokosten von Reiseveranstalter oder Hotel.
Die Reiseabbruchversicherung greift, wenn eine angetretene Reise wegen wichtiger Gründe abgebrochen werden muss. Sie zahlt Rückreisekosten und erstattet Reiseleistungen, die aufgrund des Abbruchs nicht in Anspruch genommen werden. Macht es im individuellen Fall Sinn, sollten Sie sich über Kreditkartenangebote informieren, die eine Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung umfassen. Da es sich hierbei fast ausschließlich um Premium-Angebote handelt, „müssen Sie damit rechnen, dass Sie eine Kreditkarte mit Reiserücktrittsversicherung zum Jahrespreis zwischen 40 und 100 Euro erhalten“, heißt es in einem Verbraucherratgeber des Finanzmagazins FTD.de (zum Artikel). Die Redaktion geht ergänzend auf vertragliche Komponenten wie die Selbstbeteiligung und elementare Voraussetzungen für eine Kostenübernahme ein. Teilweise muss die Reise mit der gewählten Kreditkarte bezahlt werden, um vom Versicherungsschutz zu profitieren.
Tipp: Sind Sie am Urlaubsort auf die Kreditkarte angewiesen wie beispielsweise in Teilen Asiens oder den USA, ist eine zweite Kreditkarte sinnvoll. Sollte eine nicht gehen oder womöglich gestohlen werden, ist die bargeldlose Zahlung weiterhin möglich. Hinsichtlich des Diebstahls wäre es natürlich ein Muss die Karten separat voneinander aufzubewahren.
Achtung Haftungsrisiken!
Sollten Sie während Ihres Urlaubs Dritten einen Schaden zufügen, müssen Sie Schadenersatz leisten. Haftpflichtfälle gehen schnell in die Millionen, weshalb es unverzichtbar ist den Versicherungsschutz dahingehend zu prüfen. Klären Sie mit Ihrer Privaten Haftpflichtversicherung, ob der Versicherungsschutz im Ausland Bestand hat! Gleiches gilt für die Kfz-Haftpflichtversicherung, sollten Sie mit Ihrem Pkw außerhalb der Landesgrenzen unterwegs sein. Nehmen Sie einen Mietwagen, brauchen Sie die sogenannte Mallorca-Police für das geografische Europa beziehungsweise die Traveller-Police für eine weltweite Absicherung.
Sicher unterwegs mit Taxis
Wer in Deutschland in ein Taxi steigt, muss sich eher selten Gedanken über die persönliche Sicherheit machen. Im Ausland sieht das anders aus. Services wie Uber oder die Mitfahrzentrale Grab für Asien sind nicht nur praktisch, sondern auch eine vertrauenswürdige Alternative zu klassischen Taxis. Bei Uber und Grab sind die Fahrer gelistet, Preise werden vorab geklärt und die Nutzung der Apps gelingt spielend.
Reisedokumente kopieren und speichern
Reisepass, Ausweis, Versicherungskarten, Flugtickets, Führerscheine und alle anderen wichtigen Dokumente sollten vor Abreise als digitale Version so abgespeichert werden, dass der Zugriff aus dem Ausland jederzeit möglich ist. Kommt es zum Verlust, haben Sie zumindest eine Kopie in petto. Legen Sie zusätzlich Kopien in Papierform in jede Reisetasche!
Rechtzeitig den Visum-Antrag stellen
Apropos Reiseunterlagen: Bei einigen Urlaubsländern muss das Visum für die Eineise rechtzeitig beantragt werden. Damit Sie nicht am Ende ein böses Erwachen erleben und im schlechtesten Fall unverrichteter Dinge wieder abreisen müssen, informieren Sie sich besser einige Wochen vor Reiseantritt über die Einreise-Bestimmungen an Ihrem Urlaubsziel. Hier können Sie Ihr Visum oder ESTA beantragen.
Diebstahl und Trickbetrüger
Informieren Sie sich über bekannte Maschen, die am Reiseziel zum Diebstahl von Wertsachen oder zum konkreten Abzocken genutzt werden! Ob scheinbar freundliche Menschen, die beim Auswaschen von verschmutzter Kleidung Hilfe anbieten, kurze Rempler auf stark besuchten Märkten oder kostenlose Fahrten im Tuk Tuk in Bangkok, die in extrem überteuerten Restaurants enden: Betrügerische Machenschaften, um Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen und dreiste Diebstähle sind leider keine Seltenheit. Lesen Sie vorab über die Tricks im entsprechenden Land und achten Sie darauf, dass die Informationen aktuell sind! Die Maschen ändern sich ständig.
Allgemeine Tipps zum Schutz vor Diebstahl:
• Bargeld an unterschiedlichen Orten aufbewahren!
• Wenn möglich, Wertsachen im Hotelsafe sichern!
• Keine teuren Schmuckstücke tragen!
• Rucksäcke / Taschen mit kleinem Gepäckschloss abschließen!
Eigenschutz ist das A & O
Je nach Land sind Annährungsversuche unangenehm und häufig. Viele unverheiratete Frauen tragen im Urlaub bewusst einen vermeintlichen Ehering, um ungewollten Flirts vorzubeugen. In vielen Teilen Afrikas und Südamerikas haben Einheimische trotz aller Freundlichkeit keine Berührungsängste. Ein deutliches „Nein“ mit entsprechender Körpersprache ist dann wichtig, um Grenzen zu setzen. Warum Höflichkeit in vielen Kulturkreisen keine Lösung und ein Selbstverteidigungskurs empfehlenswert ist, erklärt Weltenbummlerin Ute auf ihrem Blog Bravebird (zum Beitrag).
Leider kann es sowohl im In- als auch Ausland passieren, dass Frauen mit Drogen beziehungsweise K.-o.-Tropfen in wehrlose Opfer verwandelt werden. Umso wichtiger, die eigenen Getränke nie aus den Augen zu lassen.
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