Gartentipps Juni
Fassonschnitt durchführen
Polsterstauden, die schon verblüht sind, bekommen einen leichten Formschnitt – schneiden Sie möglichst nur im diesjährigen Zuwachs. Formgehölze und strenge Hecken werden nach dem Johannistag (24. Juni) ein zweites Mal exakt in Fasson gebracht.
Routinearbeit beim Gemüse
Im Gemüsebeet werden nun Kartoffeln angehäufelt, sowie sie etwa 15 Zentimeter hoch sind. Zucchini und Kürbis bekommen eine Extraportion Dünger und Wasser. Wintergemüse wie späte Kohlsorten, Porree oder Pak Choi werden im Juni gepflanzt, damit sie sich optimal entwickeln.
Wärme lockt nach draußen
An einem bewölkten Tag dürfen grundsätzlich nach den Eisheiligen ab dem 15. Mai alle überwinterten Pflanzen ins Freie – es schadet aber auch nichts, wenn es erst im Juni geschieht. Zeichnet sich eine stabile milde Wetterlage ab, können auch sensible Pflanzen wie Begonien und Heliotrop sowie Zimmerpflanzen ins Freie gepflanzt oder aufgestellt werden.
Duft nahe dran holen
Wunderbare Dufterlebnisse bescheren abend- und nachtduftende Pflanzen wie Ziertabak, Sternbalsam oder Königslilien besonders in der Nähe von Sitzplätzen.
Vögel austricksen
Johannisbeeren zählen zu den ersten Früchten, die Vögel dazu verführen können, sich daran zu bedienen. Glücklicherweise wachsen die Sträucher kompakt genug, um sie mit einem Schutznetz zu umhüllen. Wesentlich ist dabei, dass die feinmaschigen Netze nicht nur über der Krone der Pflanze dicht sind, sondern auch direkt an den Basiszweigen der Sträucher unten komplett abschließen. Schließlich soll sich kein vorwitziger Piepmatz von unten her an die verlockenden Beeren anschleichen können und letztlich nicht mehr aus der Netzfalle heraus finden. In jedem Fall sollte man die Netze täglich auf unfreiwillige Gefangene kontrollieren.
Gartentipps Juli
Blühende Kartoffeln und duftende Sommer-Linden zeigen den Hochsommer an. In der heißesten Zeit des Gartens sind die wichtigsten Utensilien jetzt Gießkanne, Schlauch und Körbchen für Ernten von Sommergemüsen.
Wie kommt und bleibt das Wasser im Boden
Während der Sommerhitze sind alle Strategien gefragt, die helfen, Feuchtigkeit im Boden zu halten. Mulchen, Hacken sowie Jäten ist hilfreich, denn Unkrautwurzeln entziehen reichlich vom kostbaren Nass. Probleme gibt es dann, wenn Niederschläge fehlen. In sehr sandigen Böden etwa dürsten Saisonblumen und Gemüse bereits nach zwei Tagen, Rasen hält etwa doppelt so lange durch. Wenn Sie gießen, dann durchdringend! Die Wurzelzonen der Pflanzen, mindestens 20 bis 30 Zentimeter, sollten vollständig von Feuchte durchdrungen sein. Das entsprechende Wässern mit einem Schwenkregner kann sich leicht über mehrere Stunden hinziehen. Falls Sie abends wässern, leisten Sie leider Schneckenbefall Vorschub und müssen verstärkt auf die Pirsch nach ihnen gehen. Sie können auch in den Morgenstunden ihre Beete tränken. Direkt nach jedem Gießvorgang wird möglichst der Boden einmal gehackt; das hält das Wasser im Boden. Pflanzen in Kübeln und Kästen sind besonders anfällig für Trockenheit. Kontrollieren Sie sie täglich und versorgen sie bei Bedarf. Gefährlich sind übrigens auch Wetterphasen mit bedecktem Himmel und Wind, sofern kein oder nur wenig Regen fällt.
Kompost nicht vergessen
Auch der Kompost darf während der Hitze nicht austrocknen. Steht er an einem schattigen Platz, ist diese Gefahr gering; ausschließen lässt sie sich aber nicht. Meist reicht ein einmaliges durchdringendes Wässern.
Gute Pflege – viele Blüten
Alle Pflanzen die ständig neue Blüten und Früchte ausbilden, brauchen auch im Hochsommer Nährstoffe. Viele Zierpflanzen blühen nur dann durchgehend bis zum Herbst, wenn Sie Verblühtes ausschneiden. Ob Sommerflieder, Rose und Ringelblume im Beet oder Pelargonie, Wandelröschen und Fuchsie im Kübel; sie alle sollen keine Samen ansetzen. Einmal im Sommer oder Spätsommer blühende Knollenpflanzen wie Sterngladiolen, Gladiolen, Hakenlilien oder Schmucklilien sind äußerst dankbar für eine Portion Dünger.
Beerenobst versorgen
Wenn Sie Erdbeerbeete haben, trennen Sie nun die Ausläufer von den Mutterpflanzen ab, damit diese sich nicht erschöpfen. So haben Sie reichlich Jungpflanzen für neue Flächen. Flach wurzelnde Himbeersträucher, die möglicherweise in der Nähe wachsen, profitieren sommers sehr von einer dicken Mulchschicht aus Kompost.
Sonderpflanzzeiten von Gartenjuwelen
Im Juli werden Bartiris gepflanzt oder geteilt und umgesetzt. Die neuen Rhizome kommen nur sehr flach waagerecht an einem sonnigen Platz in den durchlässigen Boden. Ab Monatsende können Sie auch die begehrten Madonnen-Lilien (Lilium candidum) pflanzen. Sie ist die einzige Lilienart deren Zwiebeln so flach gesetzt werden, dass ihre Spitzen direkt mit der Bodenoberfläche abschließen. Nur bei früher Pflanzung reicht die Zeit aus, dass diese Lilie eine Blattrosette auszubildet, mit der sie den Winter übersteht. Leider sind derzeit kaum virusfreie Zwiebeln im Handel, aber mit etwas Glück kann man bei einem Lilienfreund Pflanzgut erfragen.
Petersilie jetzt aussäen
Als heikel gilt Petersilie, wenn es darum geht sie auszusäen. Das betrifft aber nur den Frühling. Jetzt bei höheren Temperaturen können Sie gute Ergebnisse erwarten.
Richtig ernten
Erste größere Ernteschübe kündigen sich an. Dicke Bohnen, Frühkartoffeln oder frühe Grüne Bohnen sind jetzt reif. Auch die Kirschensaison ist in vollem Gange. Ernten Sie Gemüse und Obst am besten morgens an trockenen Tagen. Sollten vollreife Kirschen am Baum hängen und Unwetter sind angesagt, ist eine eilige Ernte
Sträucher auslichten
Ziersträucher, die bis Juni geblüht haben, lassen sich jetzt auslichten. Stehen ihre Äste zu dicht, schneiden Sie den älteren oder schwächeren von beiden direkt an der Basis aus.
Seerosenkäfer überlisten
Falls Sie Seerosen im Gartenteich haben, deren Blätter viele kleine Löcher aufweisen, ist vermutlich der Seerosenkäfer am Werke. Senken Sie die Blätter allesamt etwa mit einem durch Steine beschwertem Netz zwei Tage lang ab, dann ist der Spuk vorbei. Den Pflanzen schadet das keineswegs.
Luft holen lassen
Alle, die Pflanzen in einem Gewächshaus kultivieren, wissen, dass dem Lüften im Sommer eine zentrale Bedeutung beikommt – ansonsten steigen die Temperaturen viel zu stark an. Gleiches gilt freilich für Wintergärten und auch die Pflanzen am Fensterbrett im Wohnhaus gedeihen wesentlich besser, wenn an Südseiten schattiert und gelüftet wird.
Blütenbüffet anrichten
Nach dem fleißigen Bodenbearbeitungsaktionen und Erntegängen lässt sich, etwa während der Regner rauscht, der Garten trefflich genießen. Vielleicht mit einem hübsch durch essbare Blüten veredelten Sommersalat? Kapuzinerkressen, Taglilien, Dahlien, Indianernesseln und viele mehr liefern stets Nachschub.
Fleißig schneiden fördert die Blüte
Einige Gewächse bilden sehr schnell nach dem Verblühen Früchte. Diese zehren wiederum von der Substanz der Pflanze. Um ein Dauerblühen zu gewährleisten, schneidet man daher so viele Schnittblumen wie möglich. Wicken etwa sind das beste Beispiel dafür. Um das stetige Nachblühen bis zu Herbst aufrecht zu halten, brauchen sie lediglich noch ausreichend Wasser- und Düngerversorgung. Die Blütenstiele werden direkt am Ansatzpunkt der Ranke abgetrennt. Ähnlich geht man bei Dahlien, Zinnien, oder Löwenmaul vor; hier schneidet man bis zur nächst unteren Verzweigung.
Sauerstoff-Versorgung im Teich
Je größer die Hitze ist, desto wärmer wird das Wasser. Sauerstoff kann rar werden und sein Mangel macht den Teichbewohnern das Leben schwer. Besonders kleine Teiche aber auch stark besonnte Gewässer sind davon betroffen. Allerspätestens wenn man beobachtet, wie Fische an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen, besteht Handlungsbedarf. Der einfachste Weg ist die Installation einer Fontäne. Die genaue Ausführung des Wasserspieles ist Geschmackssache, doch höher als sein Abstand zum Wasserrand beträgt, sollte es nicht sprudeln. Die feinen empor gepressten Wassertropfen nehmen auf dem Weg durch die Luft reichlich Sauerstoff mit, der dem Teichwasser zugeführt wird. Auf diesem Weg verdunstetes Wasser muss in den Teich nachgefüllt werden. Als angenehmer Begleiteffekt wird die Luft am Teich spürbar abgekühlt.
Vorsicht bei Zikaden
Rhododendron-Zikaden fördern den Befall durch dunkle Rußpilze. Diese lassen Knospen und Triebspitzen absterben. Sowie sich die Tiere zeigen oder durch aufgehängte gelbe Leimfallen identifiziert wurden, ist eine Behandlung fällig. Unbedenklich, aber wirksam sind Präparate aus Neem-Öl, die mehrmals ausgebracht werden.
Zucchinifluten clever meistern
Zucchinipflanzen liefern im Laufe des Sommers eine beeindruckende Menge von Früchten. Diese schmecken am besten, wenn sie jung geerntet werden. Große, schwere Früchte haben nur ein flaues Aroma. Doch auch viele kleine Zucchinis können auf Dauer einen Speiseplan langweilig machen. Für Abwechslung sorgen die gelben Blüten, die nicht nur schön, sondern auch essbar sind und ein zart nussiges Aroma haben. Geerntet werden sie in den Morgenstunden. Dann entfernt man die inneren Blütenteile und spült die Blütenhülle ab. Die größeren weiblichen Blüten lassen sich gut füllen; kleinere männliche Blüten eignen besser zum Frittieren.
Vermehrung via Steckling
Man nimmt etwa von Fuchsien, Pelargonien oder Oleander Triebspitzen mit fünf bis sieben Blattpaaren oder Blättern und belässt die oberen zwei bis drei. Alle Blüten und Knospen werden entfernt. Gesteckt werden sie bis zum untersten verbliebenen Blatt in Anzuchterde; Bewurzlungshilfe leistet entsprechendes Pulver oder Gel. Eine übergestülpte durchsichtige Haube, etwa ein Gefrierbeutel, sorgt für ausreichend feuchte Luft. Tägliches Lüften, dann zeigen sich nach wenigen Wochen die Wurzeln.