
Die Abwehr wird aktiviert
Normalerweise reagiert nur eine kleine Anzahl von ihnen, wenn „Feinde“ in den Körper eindringen. Denn für jedes Bakterium sind nur ganz bestimmte Abwehrzellen zuständig. Alle auf einmal werden höchst selten mobilisiert. Beim toxischen Schocksyndrom aber passiert genau das.
Denn das Gift der auslösenden Bakterien sorgt für ungesunden Aufruhr im Immunsystem. Und diese Masse an aktivierten Abwehrzellen verursacht dann im Körper ziemlich schnell eine Entzündung. Das kann viele lebenswichtige Organe wie Herz, Leber oder Lunge in Mitleidenschaft ziehen.
Der Tampon hat Schuld
Oft wird das Syndrom auch Tamponkrankheit genannt, denn bei jeder zweiten betroffenen Frau ist er der Schuldige. Wenn er zu lange in der Scheide bleibt, siedeln sich die Bakterien auf ihm an, was das toxische Syndrom auslösen kann. Das häufte sich vor allem in den USA, da dort ein bestimmter Stoff für besonders saugfähige Tampons verwendet wird, damit sie nicht so oft gewechselt werden müssen – dieser Stoff ist bei uns nicht zugelassen.
Wenn der Tampon allerdings mit dem Finger eingeführt wird, können die Bakterien über die Hand in die Scheide gelangen. Zur Vorbeugung sollte man Tampons alle vier Stunden wechseln, nachts eine Binde nehmen. Hautverletzungen, Verbrennungen, Insektenstiche oder chirurgische Wunden können das Syndrom ebenfalls auslösen.
Es kann tödlich enden
Und das sind die Symptome: hohes Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Blutdruckabfall, allgemeine Röte wie bei Sonnenbrand. Die Bakterien lassen sich sehr gut mit einem Antibiotikum behandeln – vorausgesetzt, die Infektion wird überhaupt erkannt. Falls sie unbehandelt bleibt, endet sie tödlich, der ganze Körper wird vergiftet.