
Das Gewebe, das den Darm im Körper befestigt, wird Gekröse genannt. Es wird unterteilt in die Darmabschnitte, mit denen es verbunden ist. Jetzt haben irische Forscher das Gekröse als Organ benannt. Es sei eine zusammenhängende Einheit, und das sei das entscheidende Merkmal für ein Organ,, stellten die Mediziner fest.
Es ist Vermittler zwischen Darm und Körper
Der Darm ist an einer Aufhängung befestigt, damit er nicht im Bauchraum herumliegt wie ein Schlauch. Über diese Aufhängung wird der Darm mit Blut versorgt, und darüber gelangen auch die Nährstoffe aus dem Darm in den Körper. Dem Gekröse als Organ kommt also so etwas wie eine Mittlerfunktion zwischen dem Darm und dem Körper zu.
Schon Leonardo da Vinci hat darüber geschrieben
Der medizinische Fachausdruck für das Gekröse ist „Mesenterium“. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet übersetzt so viel wie „kleines Gedärm“. Bereits der italienische Universalgelehrte Leonardo da Vinci beschäftigte sich mit dem Gekröse und beschrieb dessen zusammenhängende Struktur. Als Organ bezeichnete er es allerdings noch nicht.
Wichtig für die Therapie von Darm-Krankheiten
Lange Zeit wurde das Gekröse als Sammlung einzelner Fragmente angesehen. Die irischen Forscher wollen es nun aber als Organ betrachtet wissen und es genau ergründen. „Wir kennen jetzt die Anatomie und Struktur. Nun müssen wir die Funktionen des Gekröses als Organ erforschen. Wenn wir die verstehen, wissen wir auch, wann es nicht normal arbeitet und können zum Beispiel neue Ansatzpunkte für die Diagnose und die Therapie von Darmerkrankungen entwickeln“, so die Iren.
Übergewichtige lagern in dem Gewebe viel Fett ein
Deutsche Ärzte haben Zweifel, ob das Gekröse als Organ betrachtet werden sollte, da es sich dabei eigentlich nur um Gewebe handelt und man es nicht heraustrennen oder transplantieren kann. Dass es wichtig ist, bleibt unbestritten: Sein Umfang lässt Rückschlüsse auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu, die man früh erkennen kann. Übergewichtige lagern im Gekröse viel Fett ein. Das bewirkt eine Freisetzung entzündungsfördernder Nachrichtenstoffe. Die Folge ist zum Beispiel Arteriosklerose.