
Woher kommt der Schweißgeruch in der Kleidung?
Frischer Schweiß ist zunächst geruchlos. Er besteht hauptsächlich aus Wasser und einem geringen Anteil Salz. Weitere Bestandteile sind Harnstoff, Aminosäuren, Milchsäure, Fette und Zucker.¹ Von dieser Mischung ernähren sich Bakterien, die auf unserer Haut leben. Sie zersetzen den Schweiß und produzieren dabei Abfallstoffe. Die Folge: Ein unangenehmer Geruch entsteht.
Beim Duschen lassen sich die Mikroorganismen und ihre Abfallprodukte leicht von unserer Haut abwaschen. In der Kleidung setzen sie sich jedoch fest. Ein normaler Waschgang, bei Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius, macht ihnen meist nichts aus. Viele Materialien vertragen allerdings keine höheren Temperaturen. Kleidungsstücke, die also nicht mit 60 bis 90 Grad Celsius gewaschen werden können, müssen daher vorbehandelt werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Schweißgeruch aus Kleidung entfernen.
Lesen Sie hier vier hilfreiche Tipps, um Schweißgeruch in der Kleidung zu vermeiden.
Tipp 1: Essig gegen Schweißgeruch in Kleidung
Im Haushalt ist Essig eine bewährte Allzweckwaffe. Er eignet sich nicht nur als Putzmittel, sondern aufgrund seiner geruchsbindenden Eigenschaften auch, um Kleidung zu reinigen. Zudem wirkt er antibakteriell, also Bakterien abtötend. Aber Vorsicht bei weißer und heller Kleidung — diese können sich durch den Essig verfärben.
So wird’s gemacht:
Ein Glas hellen Essig oder Essigessenz in eine große Schüssel oder Wanne geben und bis zur Hälfte mit handwarmem Wasser auffüllen. Die riechende Wäsche für circa eine Stunde darin einweichen. Danach wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.
Tipp 2: Mit Zitronensäure starken Schweißgeruch entfernen
Zitronensäure eignet sich im Gegensatz zu Essig auch für helle oder weiße Kleidung. Sie hat ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und entfernt gleichzeitig unschöne gelbe Flecken. Bei bunter Wäsche ist Zitronensäure nur bedingt geeignet, da sie die Farben ausbleichen kann.
So funktioniert es:
Geben Sie etwa vier Löffel Zitronensäure (zum Beispiel als Pulver aus dem Supermarkt) in einen Liter warmes Wasser. Gut umrühren und die Wäsche vor dem Waschen für etwa 1 Stunde darin einweichen.
Tipp 3: Waschsoda, Backpulver oder Natro
Waschsoda gibt es im Supermarkt oder in der Drogerie. Es entfernt Gerüche zuverlässig aus Textilien. Alternativ kann man auch Backpulver oder Natron verwenden, da diese ähnliche Effekte wie das Soda besitzen und Schweißgeruch entfernen.
Anleitung:
Etwa 5 Liter Wasser mit einem Esslöffel Soda verrühren. Die entstehende Lauge etwa für eine halbe Stunde ziehen lassen und anschließend die Kleidung über Nacht darin einweichen. Am nächsten Tag wie üblich waschen.
Tipp 4: Ohne Waschen Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen
Nicht jede Kleidung kann mit den obengenannten Mitteln gereinigt werden. Feine Textilien, wie Blusen oder Blazer, müssen schonender behandelt werden. Hier kann beispielsweise eine Nacht in der Tiefkühltruhe helfen.
So geht’s:
Die Wäsche in eine Plastiktüte geben und gut verschließen. Diese Tüte für mindestens 12 Stunden im Tiefkühlfach liegen lassen. Umso länger die Kleidung tiefgekühlt ist, umso besser. Bei Kälte fühlen sich die geruchsbildenden Bakterien nicht wohl und sterben ab.
Was noch gegen schlechten Wäschegeruch helfen kann
Neben diesen 4 Tipps gibt es noch weitere Maßnahmen, die gegen Schweißgeruch in der Kleidung helfen können:
Die Wahl der Textilien
Manche Stoffe riechen stärker als andere. Kunstfasern, wie Polyester, sind besonders anfällig. Auf ihrer glatten Oberfläche wird Feuchtigkeit zu den Bakterien transportiert, welche sich dadurch besser vermehren können. Wolle, Leinen oder Baumwolle nehmen die Feuchtigkeit ins Faserinnere auf. Dadurch fangen diese Stoffe erst nach längerer Zeit zu riechen an.
Schweißgeruch vorbeugen
Um Schweißgeruch in der Kleidung zu vermeiden, sollten Sie auf das richtige Deodorant, aber auch auf die Ernährung achten. Deos mit Alkohol töten Bakterien ab und helfen somit zuverlässig gegen Geruch, können jedoch die Haut reizen. Knoblauch und Zwiebeln sind zwar gesund, verursachen aber bei übermäßigem Genuss einen unangenehmen Körpergeruch.
Keime in der Waschmaschine
Ist die Wäsche trotz aller Gegenmaßnahmen noch nicht frisch, kann das Problem an einer keimbelasteten Waschmaschine liegen.² Darauf sollten Sie achten:
- frisch gewaschene Wäsche nicht zu lange in der Maschine lassen, denn bereits hier beginnen die Bakterien mit der Zersetzung
- bei zu niedrigen Temperaturen können Bakterien in der Maschine überleben
- Textilien wie Handtücher und Geschirrtücher sollten Sie auf 60 oder 90 Grad Celsius waschen, um durch die hohen Temperaturen auch die Keime in der Maschine abzutöten ³
- nicht zu viel Waschmittel verwenden, sonst bleiben Reste in der Trommel und in den Schläuchen zurück, die ebenfalls Geruch verursachen können
Manche Waschmaschinen besitzen ein bereits integriertes Reinigungsprogramm. Dieses sollten Sie nach Möglichkeit, einmal im Monat durchlaufen lassen.