E-SIM: Wie moderne Technologien den Mobilfunk im Alltag verändern

Die SIM-Karte für das Handy zu verlieren, ist im hektischen Alltag oder beim Wechsel zu einem neuen Smartphone schnell geschehen. Jeder, dem das schon einmal passiert ist, weiß, wie viel Arbeit nun für die Wiederbeschaffung ansteht. Die E-SIM soll dieses und viele weitere Probleme effizient lösen und in vielen Smartphones gehört die Technologie bereits zum Standard. Der folgende Artikel klärt, warum sich der Umstieg mehr als lohnt. 

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Die Tücken einer physischen SIM-Karte 

Die kleine SIM-Karte aus Kunststoff in unterschiedlichen Größen war viele Jahre der Standard in Smartphones und anderen mobilfunkfähigen Geräten. Auch heute noch dominiert die physische Karte in Deutschland den Mobilfunksektor, doch immerhin sieben Millionen Menschen sind bereits auf die E-SIM-Technologie umgestiegen. Mit der physischen SIM-Karte kommt es schnell zu einigen Unannehmlichkeiten:

  • Der Ein- und Ausbau der Karte ist vergleichsweise kompliziert. Für diesen wird ein spezielles kleines Aluminiumwerkzeug oder eine Nadel benötigt, welche den Öffnungsmechanismus des Faches auslöst, in welches wiederum die Karte eingelegt wird. 
  • Besonders häufig passiert es, dass die kleine Plastikkarte im hektischen Alltag verloren geht. Ist sie einmal verschwunden, kann sie nur schwer wiedergefunden und muss vermutlich mit einem kostspieligen Ersatz ersetzt werden. 
  • Kommt es zu einer Beschädigung an den Kontakten der Karte, kann diese eventuell nicht mehr ausgelesen und es muss ebenfalls eine neue SIM-Karte beim Telekommunikationsanbieter beantragt werden. 
  • Will man die SIM-Karte im Ausland nicht nutzen, muss diese gegebenenfalls aus dem Smartphone entfernt werden, um Roaming-Gebühren außerhalb der EU zu vermeiden. Elektronische SIM-Karten dagegen lassen sich ohne Probleme in den Einstellungen abschalten. 
  • Die Nutzung der Karte auf einem neuen Smartphone ist mit dem Aufwand verbunden, sie auszubauen und in das neue Gerät einzusetzen. Mit einer elektronischen SIM-Karte ist der Wechsel vollständig digital möglich.

Insgesamt bieten physische SIM-Karten im Vergleich zur modernen Alternative E-SIM weniger Flexibilität und stellen den Nutzer schneller vor Probleme oder einen nervigen Mehraufwand. Wenn das genutzte Smartphone über eine E-SIM-Funktion verfügt, lohnt es sich daher, diese zu nutzen.

Tipp: Auch im Nachhinein bietet heute fast jeder Handyvertragsanbieter an, dass von der physischen SIM-Karte ohne hohe Mehrkosten auf eine E-SIM gewechselt werden kann.

Was bedeutet E-SIM? 

Grundlegend steht „SIM“ für „subscriber identity module“, was sich in etwa in Teilnehmer-Identitätsmodul übersetzen lässt. Hierbei handelt es sich um einen eindeutig zuordenbaren Chip, welcher auf eine bestimmte Rufnummer und einen Nutzer zugelassen ist. Das „E“ in E-SIM bedeutet „embedded“, also auf Deutsch „eingebettet“. Die SIM-Karte ist hierdurch direkt auf einem Chip im jeweiligen Smartphone gespeichert, welcher mit individuellen Informationen bespielt werden kann. Hierdurch ist keine externe Karte mehr notwendig. 

Die Datenübertragung bei der E-SIM funktioniert durch verschlüsselte Signale, welche zwischen dem Mobilfunknetz und dem Gerät gesendet werden. Da die digitale Karte fest im Gerät verbaut ist, fallen der physische Austausch und die Einrichtung weg, was die initiale Inbetriebnahme erleichtert und besonders auf Reisen Vorteile bietet. 

Flexibilität und Komfort: Die Vorteile der E-SIM 

Wer sich für einen Handyvertrag mit oder ohne Handy entscheidet, der sollte bei der Wahl des Gerätes darauf achten, dass dieses E-SIM-fähig ist. Nach Abschluss des Vertrages kann die E-SIM sofort digital eingerichtet und muss nicht versandt werden. Innerhalb weniger Stunden können User das Mobilfunknetz so vollumfänglich nutzen. 

Ideal für Reisende 

Wer eine E-SIM nutzt, der ist flexibler und kann schneller zwischen Verträgen wechseln. Auf den meisten Geräten lassen sich problemlos bis zu drei verschiedene E-SIM-Karten speichern, welche bei Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können. So ist es beispielsweise möglich, Karten für unterschiedliche Länder anzulegen oder eine private und geschäftliche Telefonnummer parallel zu nutzen.

Tipp: Wenn Nutzer in einem fremden Land unterwegs sind, kann ohne Probleme eine lokale E-SIM im Internet oder Fachgeschäft erworben werden. Dank der einfachen Einrichtung dauert es nur wenige Minuten, bis das Mobilfunknetz während der Reise genutzt werden kann. Auch das lästige Eingeben einer SIM-PIN fällt bei der elektronischen Karte weg.

Komfort und einfache Bedienung 

Die E-SIM kann schnell und einfach über einen QR-Code oder einen entsprechenden Code aktiviert werden und ist sofort einsatzbereit. Die Einrichtung ist simpel und wird in der Regel vom Anbieter des Handyvertrags verständlich erklärt. Bei einem Gerätewechsel lässt sich die bestehende E-SIM ohne großen Aufwand auf ein neues Gerät übertragen und es entstehen keine Kosten für den Postversand einer neuen Karte.

Nicht zuletzt sind Handyvertrags Angebote für E-SIM-Verträge oft etwas günstiger, da ein geringerer Aufwand für den Anbieter des Handyvertrags anfällt und zum Beispiel keinerlei Versand von Unterlagen auf dem Postweg stattfindet. Heute ist die große Mehrheit aller Verträge darum E-SIM-fähig. 

Gibt es bei der E-SIM Sicherheitslücken? 

Die Übertragung des Profils findet innerhalb einer verschlüsselten Verbindung statt, welche niemand abfangen kann. Diese ist nicht weniger sicher als bei der Verwendung einer physischen SIM-Karte, so Experten. Wenn ein Smartphone mit E-SIM gestohlen wird, ist der Ablauf also der gleiche wie bei einer physischen Karte – die Karte sollte schnellstmöglich über den Mobilfunkanbieter gesperrt werden.

Abschließender Tipp: Eine SIM-PIN gibt es bei der E-SIM nicht mehr. Es empfiehlt sich deshalb, das Smartphone mit einem mindestens sechsstelligen Code oder dem eigenen Fingerabdruck beziehungsweise Gesicht gegen Fremdzugriff zu schützen. So ist die Sicherheit auch trotz neuer, digitaler Karte niemals gefährdet.