
Zu dem, was täglich man verrichtet,
gehört zu lesen, was berichtet.
Man findet dies seit langen Zeiten
auf zunehm’d vielen Zeitungsseiten.
Dort steht gedruckt und vorsortiert,
was hier auf Erden so passiert.
Den Sport und alles Aktuelle,
das schafft man gleich und auf die Schnelle;
doch das, was wirklich relevant,
auch literarisch interessant,
was man als lesenswert erkennt,
gar „aufbewahrungswürdig“ nennt,
das legt man sorgsam separat,
wie wenn man Geld in Strümpfen spart.
Die Texte will man ruhig geniessen,
wenn freie Tage reichlich spriessen.
Man sammelt denn so manche Zeile,
die in des Alltags übler Eile
gebührend nicht gewürdigt würde, —
zu wenig Zeit, das ist die Hürde.
Doch irgendwann macht man sich klar:
der Wunsch nach Zeit, - er wird nicht wahr.
Die Weisheit schlummert im Karton
und keiner profitiert davon.
So bleibt das Beste ungelesen, —
ganz lapidar: das wär’s gewesen.