
Noch immer gibt es zu wenig Organspender in Deutschland. Mehr als 12.000 Menschen warten jährlich auf ein lebensrettendes Organ. Doch noch immer zögern viele: Wie sicher ist eine Organspende eigentlich nach den Skandalen der letzten Jahre? Fest steht jetzt: Das Vergabesystem für Organe wird strenger überwacht. Was Sie sonst noch wissen müssen? Wir haben die wichtigsten Antworten.
Organentnahme – auch wenn ich noch nicht tot bin?
Der Hirntod ist immer die medizinische Voraussetzung für eine Entnahme. Diesen müssen zwei qualifizierte Ärzte unabhängig voneinander feststellen. So wird ein Missbrauch ausgeschlossen. Zudem brauchen die Ärzte die Einverständniserklärung des Patienten – in Form eines Organspendeausweises oder einer anderen schriftlichen Erklärung. Liegt diese nicht vor, müssen die nächsten Angehörigen entscheiden.
Kann jeder Mensch Organspender werden?
Grundsätzlich ja. Auch eine Altersgrenze gibt es nicht. Ob die Organe für eine Transplantation geeignet sind, hängt vom Zustand der Spende ab. Patienten mit akuter Krebserkrankung oder einer HIV-Erkrankung werden allerdings nach ihrem Tod als Spender ausgeschlossen.
Wie beschränke ich eine Organspende?
Das geht immer – auch ohne Begründung. Auf dem Organspendeausweis ist dazu extra ein Feld vorgesehen, auf dem man bestimmte Organe und Gewebearten ausschließen oder auch gezielt vermerken kann.
Kann ich meine Meinung rückgängig machen?
Ja, jederzeit. Dazu können Sie den Ausweis einfach vernichten oder die Erklärung auf dem Spendeausweis ändern. Dort gibt es auch die Möglichkeit, eine Organspende konkret zu verneinen.
Welche Organe können gespendet werden?
Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm sowie einige Gewebearten.
Wo sollte ich den Ausweis am besten aufbewahren?
Tragen Sie den Ausweis am besten immer bei sich. Das klappt im Portemonnaie sehr gut. Zusätzlich können Sie Ihre Angehörigen über Ihren Willen informieren.