
Der Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag soll normal sein – sagt man im Allgemeinen. Eine Anzahl, die durchaus schon beträchtlich sein kann. Einige Experten sagen zwischen 20 und 200 sei im Rahmen. Wichtig ist, dass man in seinem eigenen Bereich bleibt. Bedenklich wird es daher, wenn Betroffene mehr Haare als üblich über einen längeren Zeitraum verlieren. Etwa jede zehnte Frau, so schätzen Experten, ist bereits im Alter zwischen 20 und 30 Jahren mit dem Problem konfrontiert.
Sollten Ihnen gerade im Frühherbst mehr Haare als gewohnt ausgehen, brauchen Sie nicht gleich in Panik zu geraten. Experten vermuten, dass es mit der stärkeren Sonneneinstrahlung während der Sommerzeit zusammenhängt, die jetzt hinter ihnen liegt. Dann sollte der Spuk aber auch nach wenigen Wochen vorbei sein. Wenn Sie keinen jahreszeitlich bedingten Haarausfall haben, dann sollten Sie die Ursache zuerst von einem Dermatologen abklären lassen. Wenn mit der Kopfhaut alles in Ordnung ist, muss weitergeforscht werden.
Haarausfall hormonell oder erblich bedingt
In den Wechseljahren ist Haarausfall häufig hormonell bedingt, bereits jede fünfte Frau soll damit zu kämpfen haben. Wichtig ist, dass man so früh wie möglich zum Arzt geht, denn im Anfangsstadium kann man dem noch am besten entgegenwirken.
Eine häufige Form des Haarverlustes ist die androgenetische Alopezie, besser bekannt als erblich oder veranlagungs bedingter Haarausfall. Besonders bei Frauen erzeugt diese Form einen immensen Leidensdruck: Im Bereich des Scheitels werden die Haare immer dünner, auch Geheimratsecken können sich bilden. Man spricht dann von diffuser Alopezie, dem diffusen Haarausfall. Bevor dies aber als gegeben einfach akzeptiert wird, sollte man alle anderen Ursachen ausschließen – beispielsweise mit einer Blutuntersuchung, beim Dermatologen war man ja bereits.
Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Ursache des Haarausfalls
Wichtig ist, dass Betroffene so früh wie möglich zum Arzt gehen. Die Ursachen lassen sich durch eine Blutuntersuchung feststellen. Die Anzahl männlicher Hormone, der Eisenwert und die Schilddrüsenhormone werden dabei bestimmt, wenn nötig erfolgt eine Behandlung. Eine Studie des Dermatest-Instituts ergab, dass Seren mit dem körpereigenen Wirkstoff Thiocyanat androgenetischem und diffusem Haarausfall vorbeugen bzw. ihn stoppen können. Vorausgesetzt, die Haarwurzel ist noch vorhanden. Auch für Glatzen-Träger soll neue Hoffnung bestehen: An der University of Manchester fand man heraus, dass ein Wirkstoff zur Behandlung von Osteoporose Haarfollikel und -wachstum stimuliert. Studien dazu sollen anlaufen. Blutuntersuchen brauchen nicht von Hormonspezialisten durchgeführt werden, diese kann auch vom Hausarzt durchgeführt werden.
Manchmal reicht schon eine Ernährungsumstellung
Auch Eisenmangel oder eine einseitige, proteinarme Diät können zu einem Nährstoffmangel und damit zu sogenanntem diffusem Haarausfall führen. Hier bringt eine Ernährungsumstellung oft eine Verbesserung. Auch eine Stress, eine Krankheit, Medikamente, Rauchen oder aber auch durch eine Kombination mehrerer dieser Faktoren kann Haarausfall ausgelöst. Die Lebensführung wird als Ursache nämlich häufig unterschätzt.