
„Eigentlich“ ist ein Begriff,
den mag ich nicht leiden;
daher sollte eigentlich
ich ihn künftig meiden.
In der Rede mag das geh’n,
nicht doch in Gedanken;
denn bei allem, was ich tu‘,
spüre ich ein Schwanken.
„Eigentlich“ steht nie allein,
immer folgt Kritik,
ständig drängt sich Zweifel auf,
trübt den festen Blick.
„Eigentlich“ schränkt deutlich ein
wie ein Schritt zurück,
gibt zu jeder Möglichkeit
immer nur ein Stück.
Dürfte, könnte, sollte ich,
müsste ich mein Handeln,
zu dem just ich mich entschied,
in ein and’res wandeln?
Dieses Wort stellt stets in Frage
und beschert Verdruss,
weil es mir nicht wirklich sagt,
was ich denn nun muss.
Sind Ideen sehr spontan,
ist „eigentlich“ ihr Tod;
das Gewissen – es wird schlecht,
ohne jede Not.
Schließlich doch entscheide ich,
was mir nutzt und frommt,
auch wenn dieses dumme Wort
mir dazwischen kommt.
Und so bleibt mir eigentlich
nur das Ignorieren.
Eigentlich war mir das klar -,
was kann schon passieren?
Soll ich die Erkenntnis nun
andern Menschen nennen?
Eigentlich erübrigt sich’s,
da sie die schon kennen.