
Ständig zupft man daran herum, zieht hier, zuppelt dort. Wenn ein BH nicht richtig sitzt, ist das nicht nur nervig, es kann weh tun und sogar der Gesundheit schaden. Deshalb ist es wichtig, dass er gut passt. Doch wie findet man das optimale Modell?
Der Brustumfang deutscher Frauen nimmt zu. Um 2,3 Zentimeter hat er sich in den- letzten 20 Jahren auf im Schnitt 98,7 Zentimeter erhöht. Und jede zweite Frau kennt ihre BH-Größe nicht, ergab eine aktuelle Umfrage. Unwissenheit, die zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Rückenschmerzen durch mangelnden Halt
Ist der BH zu weit, gibt er den Brüsten nicht genug Halt. Folge: Der Oberkörper wird vom Gewicht meist unbemerkt nach vorne gezogen – eine Fehlhaltung, die den Rücken be- und langfristig überlasten kann. Der BH sitzt ein bisschen knapp – lässt sich aber noch schließen? Vorsicht! Er ist dann trotzdem zu eng und sollte aussortiert werden. Ansonsten kann es passieren, dass der BH nach oben rutscht und das empfindliche Gewebe einschnürt. Das ist gerade bei Modellen mit Bügel unangenehm.
Verspannungen in Hals, Schulter und Nacken
Sehr häufig sind die Träger zu schmal und schneiden an den Schultern ein, manchmal bis zur Dellenbildung. Dadurch werden Nerven und Muskeln abgeklemmt. Die Folge auf Dauer können Schmerzen im Schulter-, Hals- und Nackenbereich sein.
Zwei mögliche Auslöser für Kopfweh
Schmale und zu kurze Träger können auch die Blutzufuhr ins Gehirn behindern und so Spannungs-Kopfschmerzen verursachen. Wer häufiger darunter leidet, sollte mal den BH checken. Das kann auch durch Sauerstoffmangel ausgelöst werden, wenn der BH zu eng ist und die Atmung einschränkt.
Die Quellen von Bauchweh und Reizdarm
Fehlhaltung und Atmungsprobleme können auch zu Verkrampfung der Bauchmuskeln führen. Das äußert sich in Magenschmerzen und in seltenen Fällen sogar Darmstörungen.
Brustschmerzen lassen sich ausbügeln
Sind die Körbchen zu groß und stützen dadurch nicht ausreichend, kann das die Bänder, die die Brüste halten, schädigen. Bei zu engen Körbchen wird der Busen gequetscht und quillt oben heraus. Das sieht unschön aus und ist schmerzhaft. Bei einem zu kleinen BH sitzen die Bügel nicht unter, sondern auf den Brüsten – und quetschen das empfindliche Brustgewebe.
Haut- und Bänderschäden beim Sport möglich
Ein nicht passender BH kann die Haut wund scheuern. Außerdem kann er die Bänder schädigen, die die Brust halten. Mediziner raten deshalb, besonders bei Sport-BHs immer auf einen perfekten Sitz zu achten.
So ermitteln Sie Ihre genau passende BH-Größe
Dazu messen Sie mit einem Maßband zuerst den Umfang ihres Oberkörpers direkt unter dem Brustansatz und danach Ihren Brustumfang. Beide Werte können Sie im Internet in BH-Größenfinder eingeben, beispielsweise bei www.triumph.com oder www.calida.com und so die passende BH-Größe ermitteln. Oder Sie gehen in ein Fachgeschäft und lassen sich von geschultem Personal vermessen.
… und so sieht’s mit der Hygiene aus
Wie oft wechseln? Als Grundregel gilt: Ist er (etwa durch Sport oder Anstrengung) verschwitzt, gehört der BH in die Wäsche. Sonst darf er ruhig noch ein zweites oder drittes Mal zum Einsatz kommen.
Wie waschen? Das hängt stark vom Material ab. Spitze und Kunstfaser vertragen oft nur Handwäsche. Baumwoll-BHs dagegen dürfen sogar bis zu 60 Grad in die Maschine. Immer die Waschanleitung beachten.
Wie pflegen? In jedem Fall – auch bei Baumwolle – Feinwaschmittel benutzen, da sonst das Gewebe zu sehr angegriffen wird und ausleiern kann. Nicht bügeln, da der BH sonst die Passform verliert.
Wie schützen? Beim Waschen in der Maschine den BH in ein Waschsäckchen stecken. So wird das Material geschont, und die restliche Kleidung bleibt heil. Denn so verhindert man, dass sich die Verschlusshäkchen und die Bügel irgendwo verfangen.
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