Gemüse selbst anbauen: Geht auch auf kleinstem Raum

Gemüse selbst anbauen: Geht auch auf kleinstem Raum

Gemüse selbst anbauen geht tatsächlich auch auf kleinstem Raum. Den Luxus eines eigenen Gartens haben vor allem Stadtbewohner kaum mehr. Trotzdem müssen Sie nicht auf frische Tomaten aus eigenem Anbau verzichten! Wir verraten Ihnen, wie Sie ganz einfach Gemüse selbst anbauen auf Balkon und kleinster Fläche!

Gemüse anbauen für Anfänger

Nahrhafter Boden: Je besser die Erde, desto üppiger wird die Ernte, wenn Sie Gemüse selbst anbauen. Für Kübel eignet sich ein spezielles Gemüsesubstrat. Sie können aber auch den Beutel mit der Erde aufschneiden und Setzlinge direkt hineinpflanzen. Um die Umwelt zu schützen, möglichst auf Torferde verzichten.
Genügend Sonne: Wenn Sie Gemüse auf dem Balkon anbauen, bedenken Sie, dass es viel Licht braucht, also idealerweise einen Südbalkon – am liebsten windgeschützt.
Richtige Gefäße: Wer nur wenig Platz hat, ist mit Blumenampeln gut beraten, mit Blumenkästen am Geländer oder mit leichten Pflanztaschen. Wichtig sind eine Drainageschicht und Wasserabzugslöcher, um Staunässe zu vermeiden. Körbe oder Kisten vorher mit Teichfolie auslegen.

Das gedeiht am besten im Topf

Gemüse: Salat, am besten Schnittsalat, Sommermöhren mit einer kurzen Reifezeit, Radieschen, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Spinat, Mangold, Zucchini, Gurken, Tomaten, Kohlrabi, ja sogar Kürbisse.  
Obst: Erdbeeren, Johannisbeeren als Hochstämmchen und sämtliche Obstbäume, die es als Säulenobst gibt.
Mal was ausprobieren: Scheuen Sie sich nicht, auch mal Blumen neben Gemüse zu pflanzen. In unserem Balkonkasten oben gedeihen Husarenknöpfchen, Zwerg-Zinnien, eine Mini-Aubergine und Mangold prima nebeneinander.

Gemüse selbst anbauen: Saatgut oder Setzling?

Eine Packung Saatgut, aus der zehn oder sogar mehr Pflanzen sprießen, kostet etwa genauso viel wie eine vorgezogene Jungpflanze. Neben dem Preisvorteil ist die Auswahl an Samen größer als bei Setzlingen. Nachteil: Vorgezogenes Gemüse muss – wenn es groß genug ist – in einzelne Töpfer gepflanzt werden. Das braucht Platz, zumal es erst nach den Eisheiligen (vom 11. bis 15. Mai) ins Freie sollte.

Hegen und pflegen

Gießen: Wer Gemüse auf dem Balkon anbaut, gießt bei Töpfen so lange, bis das Wasser unten herausläuft. Den Wasserstrahl nur auf den Wurzelbereich richten, nicht auf die Blätter. Sie können verbrennen, die Infektionsgefahr steigt. Sobald die oberste Erdschicht ausgetrocknet ist, muss wieder Wasser her.
Düngen: Wenn man Jungpflanzen kauft, sind sie für die ersten vier bis sechs Wochen gedüngt. Später brauchen sie zusätzliche Nährstoffe. Wie viel, hängt vor allem von ihrem Stickstoffbedarf ab. Salate und Bohnen sind recht genügsam, Kürbisgewächse, Tomaten und Paprika dagegen brauchen viel.  
Mulchen: Auf die Erde eine 2-5 cm dicke Schicht gehäckselte Rinde oder Holzfasern geben. Schützt vor Unkraut und Austrocknen.

Microgreens: Ernten ohne Aufwand

Für all diejenigen unter uns, die weder Balkon noch Grünfläche haben oder denen der grüne Daumen so komplett fehlt, gibt es zum Glück die sogenannten Microgreens. Dank ihnen können wir komplett ohne Aufwand überall selbstgezogenes Gemüse ernten.
Microgreens ist eigentlich nur der englische Begriff für Keimlinge und wird viel für einen super unkomplizierten Foodtrend verwendet: Und zwar das Indoor-Gärtnern. Hierbei können Microgreens, typischerweise Gemüsesorten wie Brokkoli, Radieschen, die ganz jung geerntet werden, nämlich sehr gut eingesetzt werden. Das „Babygemüse“ gilt als Superfood, weil es eine höhere Nährstoffdichte aufweist, als die ausgewachsenen Pendants. Sie können super platzsparend in kleinen Töpfen in der Wohnung angebaut und geerntet werden.
Das Label Heimgart bietet beispielsweise ein Microgreen-Starter-Kit für ca. 35 Euro. Enthalten sind zwei biozertifizierte Saatpads mit der dazugehörigen Porzellanschale und Einsatz, in dem das Gemüse angebaut werden kann. Das Besondere bei diesem Mini-Garten: Das Gemüse braucht durch die Beschaffenheit des Topfes weder Erde, noch muss es gegossen werden. Nach etwa einer Woche kann es schon geerntet werden. Das bekommt doch wirklich jeder von uns hin!

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