Speiseröhre brennt: Was viele Patienten nicht wissen

Speiseröhre brennt: Was viele Patienten nicht wissen

Die Schleimhäute des Magens schützen ihn vor der Salzsäure, die Nahrungsbestandteile zersetzt. Unsere Speiseröhre hat keine Schutzschicht. Wie gefährlich eine brennende Speiseröhre sein kann und was viele Betroffene nicht wissen!

Frau fasst sich an den Hals© iStock
Eine brennende Speiseröhre kann sehr schmerzhaft sein!

Steigt Magensaft entgegen der Fließrichtung in den Hals auf, kann das schmerzhaft werden und zu einer Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung) führen, über Jahre hinweg sogar zu Speiseröhrenkrebs. Häufig wird deshalb schnell zu Säureblockern gegriffen. Was viele Patienten aber nicht wissen: Nicht immer liegt es an einem Überschuss an Säure – auch ein Mangel daran löst oft Ärger aus. 

Reflux: Ein Übermaß ist schlecht, zu wenig aber auch

Ein sogenannter Reflux, also Rückfluss, kann nämlich mehrere Ursachen haben. Wenn der Magen zu viel Säure produziert, läuft er sozusagen über. Manchmal stimmt zwar die Menge der Magensäure, doch die Muskulatur der Speiseröhre ist zu schlaff, um für eine konstante Abwärtsbewegung zu sorgen. Oder der Magenschließmuskel verrichtet seine Arbeit nicht richtig – vor allem in liegender Position kann dann Säure entweichen. Ist der Magensaft hingegen zu basisch, wird Nahrung schlecht in ihre Bestandteile aufgespalten und gärt, Säure steigt als Gas nach oben. Tückisch: Warnendes Sodbrennen bleibt dabei häufig aus. Symptome dieses „stillen Reflux“ sind z. B. Heiserkeit, Räusperzwang und Dauerhusten. 

Speiseröhre brennt: Die jeweilige Therapie hängt von der Ursache ab

Mithilfe einer Magenspiegelung erkennt der Gastroenterologe, ob der Schließmuskel funktioniert und ob Speiseröhre oder Rachen gereizt sind. Zusätzlich sollte eine pH-Wert-Messung erfolgen, denn der Säuregehalt bestimmt die Behandlung. Zur Diagnose eines stillen Reflux kann auch die Messung im Rachen sinnvoll sein: Eine Sonde wird durch die Nase eingeführt und misst dann 24 bis 48 Stunden lang die Konzentration der Säure in der Atemluft. In jedem Fall gilt: Finger weg von Alkohol, Zucker, fetten und scharfen Speisen! Am besten zudem auf der linken Seite oder mit leicht erhöhtem Oberkörper auf dem Rücken schlafen – so bleibt der Magen in der Nacht ruhig.

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