
Die Krankheit tritt überwiegend auf der Hüfte und den Oberschenkeln auf, wobei der Rest des betroffenen Körpers weiterhin über normale Ausmaße verfügt. Aus diesem Grund wird dafür auch der Begriff ‚Reiterhosenphänomen‘ verwendet. Nicht nur führt das Lipödem zu unangenehmen Schmerzen, häufig kommt es durch die optische Beeinträchtigung auch zu psychischen Problemen. Da es auch oft mit einer Fettleibigkeit einhergeht, stellt die Kombination von allen Faktoren für die Betroffenen eine zusätzliche Belastung dar.
Lipödem richtig erkennen
Symptomatisch für ein Lipödem ist eine symmetrische Fettzunahme mit schwammigen Merkmalen. Das befallene Bindegewebe ist extrem weich, dazu zeigt sich eine starke Orangenhaut in den betroffenen Regionen. Davon sind weder Hände und Finger noch Füße und Zehen betroffen. Wenn die Beine eine extreme Fettvermehrung aufweisen, endet sie vor den Knöcheln. Im sehr fortgeschrittenen Stadium hängt das überschüssige Fettgewebe über dem Sprunggelenk und schränkt die Bewegungsfreiheit erheblich ein.
Generell haben die betroffenen Personen dadurch deutlich spürbare Beschwerden, die sich nach langer Zeit des Stehens und Sitzens sowie am Abend nach dem Arbeiten verschlimmern. Dazu reagieren die Bereiche extrem empfindlich auf Druck und starke Berührungen, die schnell zu Blutergüssen führen. Bedingt durch die Einlagerung von zu viel Flüssigkeit fühlen sich die Körperteile viel schwerer an und sehen geschwollen aus. Dazu stellt sich ein Spannungsgefühl ein, genauso wie die Empfindung, dass der Bereich zum Bersten gefüllt ist. Wer zu diesem Thema mehr erfahren will, dem bietet das Internet hilfreiche Informationen.
Ursachen für Lipödeme
Die konkreten Ursachen für die Entstehung der Lipödeme sind nicht hundertprozentig geklärt. Allerdings erkranken mehrheitlich Frauen daran, deshalb ist es naheliegend, dass weibliche Hormone dafür verantwortlich sind. Außerdem tritt die Fettverteilungsstörung oft in Zeiten von hormonellen Umstellungen auf, dazu zählen vor allem Pubertät und Schwangerschaft. Dagegen sind Lipödeme während oder nach den Wechseljahren eher selten. Außerdem ist das weibliche Fettgewebe anders strukturiert als das männliche Äquivalent, was eine erhöhte Anfälligkeit der weiblichen Bevölkerung erklärt.
Dagegen treten die Lipödeme bei Männern meistens in Kombination mit anderen Erkrankungen wie Testosteronmangel und Leberschäden auf. Dazu können Behandlungen beim Prostatakarzinom negative Auswirkungen auf den männlichen Hormonhaushalt haben. Des Weiteren fördern bestimmte genetische Veranlagungen einen Ausbruch der Fettverteilungsstörung, da Lipödeme anscheinend vererbt werden.
Weitere Probleme durch Lipödeme
Bedingt durch die Reiterhosen aus Fett fühlen sich die Betroffenen beim Laufen gestört, da die Oberschenkel aneinander reiben. Deswegen scheuert sich die Haut an den Innenseiten der Beine auf. Außerdem kann es durch die vermehrte Gewichtszunahme bei den Gliedmaßen zu gravierenden Fehlstellungen der Gelenke kommen. Als Folge ist sogar eine folgenschwere Arthrose möglich. Grundsätzlich schränkt sich die Lebensqualität durch die Fettverteilungsstörung stark ein. Die krankhaft deformierten Proportionen sind nicht nur unangenehm, sondern führen auch zu Unwohlsein und Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen.
Behandlung der Lipödeme
Die Ursachen der Lipödeme lassen sich nicht behandeln, dafür aber die Symptome nachhaltig lindern. Sport und eine gesunde Ernährung helfen jedoch nur bedingt. Um die Fettansammlungen deutlich zu reduzieren, bieten sich komplexe physikalische Therapien für die Entstauung an. In Verbindung mit einer manuellen Lymphdrainage und Krankengymnastik kommt es ebenfalls zur Linderung, ebenso wie durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Maßgeblich ist ein regelmäßiges Durchführen der genannten Maßnahmen, um die ersten Erfolge zu sehen. Aus diesem Grund stehen die Patienten in der Verantwortung und müssen einen entscheidenden Beitrag bei der Durchführung der Behandlung leisten.