Wie gut sind Privatkredite aus dem Internet?

Wie gut sind Privatkredite aus dem Internet?

Geld bei der Bank leihen? Ja, kann man. Aber: Immer mehr besorgen sich Privatkredite aus dem Internet. Wir erklären, wie solche Angebote funktionieren.

Online-Plattformen werden immer beliebter für Privatkredite. Wir klären auf, worauf Sie dabei achten müssen.© fotolia/yuriarcurs
Online-Plattformen werden immer beliebter für Privatkredite. Wir klären auf, worauf Sie dabei achten müssen.

Die Eltern oder Freunde um einen Kredit bitten? Ziemlich unangenehm. Immer bekannter werden dagegen Online-Plattformen wie „Auxmoney“ oder „Smava“, auf denen man sich Geld bei Fremden leiht. Kann das seriös sein? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie funktioniert so ein Privatkredit aus dem Internet überhaupt?

Das Prinzip des Privatkredits im Internet ist eigentlich ganz einfach: Der Kunde registriert sich auf der gewählten Plattform, gibt dort die gewünschte Kredithöhe an und wartet ab, ob sich ein privater Anleger dazu bereit erklärt, ihm den Betrag zu leihen. Die meisten Anbieter arbeiten mit einer Partnerbank, die zwischen Kreditgeber und -nehmer vermittelt.

Wie viel weiß ich über den Geldgeber?

Normalerweise bekommt man gar keine Informationen über den privaten Anleger. Denn wenn eine Bank zwischengeschaltet ist, muss keine der beiden Parteien ihre Identität offenlegen.

Ist das genauso sicher wie ein Bank-Kredit?

Ja, wenn beide Seiten einen seriösen, standardisierten Kreditvertrag unterzeichnen. Zudem sorgt meist die vermittelnde Bank dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Muss ich sagen, wofür ich das Geld brauche?

Das ist meist keine Pflicht. Allerdings macht Sie das vertrauenswürdiger und erhöht die Chancen, dass jemand sagt: Ja, diesem Menschen gebe ich mein Geld. Sie können auch ein Foto von sich hochladen – so bekommen die Kreditgeber einen noch besseren Eindruck.

Was kostet mich denn die Vermittlung?

Wenn ein Deal zustande kommt, müssen Sie bei den meisten Portalen eine Vermittlungsgebühr zahlen. Sie liegt in der Regel zwischen 2 und 3 Prozent. Passen Sie auf versteckte Kosten auf: Manche kleineren Portale nehmen etwa Geld für die bloße Registrierung. Andere verkaufen einfach eine Restkreditversicherung mit. Die AGBs und Verträge bei Privatkrediten im Internet immer sorgfältig lesen!

Was sind die Vor- und Nachteile bei der Sache?

Der Vorteil: Man kommt relativ unkompliziert an Geld. Gerade für Existenzgründer ist das eine gute Chance. Der Nachteil: Da die privaten Anleger ein gewisses Risiko eingehen, fallen häufig höhere Zinsen als bei einem normalen Bankkredit an. Es gilt: Je höher das Risiko für den Kreditgeber ist, desto mehr Zinsen werden verlangt.

Brauche ich da auch eine Schufa-Auskunft?

Nicht unbedingt, aber eine Art von Bonitätsprüfung gibt’s auch bei den Online-Plattformen. Man muss aber keine Top-Bewertung haben, um einen Kredit zu bekommen.

Was, wenn ich das Geld nicht zurückzahlen kann?

Werden die fälligen Kreditraten auch nach mehreren Mahnschreiben nicht gezahlt, übernimmt die Sache eine Inkassofirma.

Die 3 größten Anbieter

www.auxmoney.de: Ob für den Umzug, ein neues Auto oder einen größeren Urlaub – das Unternehmen ermöglichte schon rund 70.000 Privatkredite im Internet. Urteil der Stiftung Warentest: seriös.

www.smava.de: Auch dieses Portal hat bei Stiftung Warentest überzeugt. Funktioniert ganz ähnlich wie Auxmoney.

www.lendico.de: Ist noch ein relativ junges Unternehmen. Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert aber, dass die Höhen der Zinsen teilweise nur schwer zu durchblicken sind.

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