An der Nordseeküste: Urlaub im eigenen Land

An der Nordseeküste: Urlaub im eigenen Land

Diese Luft! Frisch, salzig und leicht erdig nach Watt und Düne. Ständig weht eine kühle Brise – vor allem auf den Nordseeinseln ist es fast nie ganz windstill. Entlang der 1.155 Küstenkilometer der deutschen Nordsee ist vom ostfriesischen Leer bis List auf Sylt im Sommer einiges los: Während sich die High Society in Kampen und Keitum trifft und Champagner und Sylter Royal Austern schlürft, schlendern andere gemütlich über die Promenade von Westerland, gönnen sich einen Cocktail in der „Strandperle“ oder einen Burger von der „Beach Box“ – dem angesagtesten Imbiss der Insel. Nur eine von 300 Gelegenheiten, jede Diät zu vergessen, gleich 4 Sterne-Köche haben hier ihr Restaurant. Wem Sylt zu mondän ist, findet Ruhe und Natur pur auf den bescheideneren ostfriesischen Inseln. So wunderschön lässt sich an der Nordseeküste Urlaub machen.

Auf dem Festland wechseln sich nordisch-verschlafene Dörfer und bunte Badeorte ab. Die flache Küstenlinie lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Auf den Deichen kann man dabei wollweiße Schafe auf der einen und die von Vögeln bevölkerten Salzwiesen auf der anderen Seite bewundern. In Küstenorten wie Büsum heißt es dann, absteigen und durch die Fußgängerzone schlendern auf der Suche nach dem besten Krabbenbrötchen (unser Tipp: „Kuhlmanns Hafenpick“) und dem größten Softeis. Und zur Entspannung geht es in eine der vielen Nordsee-Thermen oder auf einer Bootstour raus zu den Seehundbänken.

Das Wattenmeer der Nordsee ist einmalig auf der Welt. Nur hier lassen Ebbe und Flut ein einzigartiges Biotop entstehen, das Sie unbedingt erkunden sollten, bevor es alle sechs Stunden wieder vom Wasser verschluckt wird. 2009 wurde das Wattenmeer zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt und ist jetzt doppelt geschützt: Die beiden Nationalparks Niedersachsen und Schleswig-Holstein tragen ebenfalls zum Erhalt der Küstengebiete bei. Autoverkehr und große Bettenburgen gibt es hier nicht, stattdessen viel Raum zum Erholen. Und auf Spaziergängen an den langen, feinsandigen Stränden wird man immer wieder von Naturschauspielen verwöhnt – etwa den spektakulären Sonnenuntergängen, die alles in ein goldenes Rot tauchen. Weil es hier richtig viel zu entdecken gibt, ist der Urlaub an der Nordsee auch mit Kindern spannend.

Urlaub an der Nordseeküste: Die ostfriesischen Inseln

Grünes Spiekeroog

Eichen, Birken und Erlen: Für eine Nordseeinsel ist Spiekeroog ungewöhnlich grün. Das gleichnamige schmucke Dorf im Westen wirkt durch seine alten Häuser und schmalen Gassen besonders idyllisch. Nur dieser Teil der autofreien Insel ist bewohnt – die restlichen zwei Drittel gehören Flora und Fauna. Wer Ruhe sucht, ist hier bestens aufgehoben.
Übernachten: Die Unterkünfte sind in der Hochsaison gut gebucht. Im freundlichen Hotel „Spiekeroog“ werden Sie mit friesischer Küche verwöhnt (DZ/Ü/F 130 Euro). Super gemütlich und zentral schlafen Sie im Gästehaus „Orion“ (DZ/Ü/F ab 110 Euro).
Angebote: Im Sommer gibt es ein großes kostenloses Aktivprogramm in der Strandsporthalle und am Strand. Von Zumba über Badminton bis Aqua-Fitness ist für jeden was dabei. Termine: www.spiekeroog.de

Kleinod Norderney

Auf der zweitgrößten ostfriesischen Insel befindet sich das älteste deutsche Nordseebad von 1797. Und so gibt es neben der abwechslungsreichen Natur auf Norderney auch sehenswerte historische Gebäude, wie das Kurhaus, die Windmühle „Selden Rüst“ und die Marienhöhe – eine Düne mit Café und schöner Aussicht. Apropos Aussicht: Nachts ist es hier besonders dunkel, ideal zum Beobachten des leuchtenden Sternenhimmels – einmalig schön.
Übernachten: Vereinzelt sind noch Hotelzimmer frei, z. B. im 3-Sterne „Inselhotel Bruns“ (DZ/Ü/F 140 Euro). Die besten, kurzfristig verfügbaren Ferienwohnungen finden Sie unter: www.ferienwohnung-norderney.de
Tipps & Angebote: Strandkörbe sind mit Norderney-Card 3 Euro günstiger (10 Euro/Tag). Die besten Wattwanderungen bietet das Nationalpark-Haus an. Der Abenteuerspielplatz am Weststrand macht den Nordsee Urlaub mit Kindern besonders spannend.

Zauberinsel Juist

Nur rund 500 Meter breit, aber 17 Kilometer lang – und über die ganze Länge erstrecken sich weite Dünen und Sandstrände. Das trug Juist den Beinamen „die schönste Sandbank der Welt“ ein. Beliebt sind Wandertouren zum Wasserturm, dem Wahrzeichen der Insel, oder auf traumhaften Wegen durch ein Vogelschutzgebiet zum Kalfamer, dem Ostende der Insel. Hier rasten oft Seehunde.
Übernachten: Familienfreundlich ist das „Haus Ostfriesland“ im Ortskern Juist (DZ/Ü/F ab 100 Euro). Das Romantik-Hotel „Achterdiek“ punktet mit Wellness und guter Küche (DZ/Ü/F ab 210 Euro). Mehr Unterkünfte: www.juist.de/zauberinsel/unterkuenfte.html
Tipp: Juist ist autofrei. Deshalb bieten sich Miet-Fahrräder oder E-Bikes an zur Inselerkundung. Ab acht Euro pro Tag, z. B. bei: www.fahrrad-juist.de

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