Warum ist schwarzer Hautkrebs so gefährlich?
„Schwarzer Hautkrebs, oder auch malignes Melanom genannt, ist, früh erkannt, meist durch Entfernen des betroffenen Gewebes gut behandelbar. Wird der Krebs allerdings erst in einem späteren Stadium entdeckt, ist er hingegen sehr aggressiv und gefährlich. Dann kann er sich rasch im Körper ausbreiten und Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, bilden. In diesem fortgeschrittenen Stadium liegt die Lebenserwartung häufig bei nur etwa sechs bis zehn Monaten. Aus diesem Grund ist es auch die Hautkrebsart mit den meisten Todesfällen.“
Wie wird schwarzer Hautkrebs erkannt?
„Das regelmäßige Screenen der Haut nach auffälligen Hautveränderungen ist für die frühzeitige Erkennung von schwarzem Hautkrebs besonders wichtig: Entstehen neue Pigmentflecken und Muttermale oder verändert sich ihr Erscheinungsbild in Form und Größe, sind dies Anzeichen, die unbedingt von einem Hautarzt beurteilt werden sollten. Ich kann nur dazu raten, die Haut zu beobachten und regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Deutschland ist weltweit das einzige Land, in dem die Krankenkassen allen Versicherten ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening bezahlen. Besteht eine familiäre Vorbelastung oder sind auf der Haut viele oder auffällige Muttermale zu erkennen, empfehle ich, eine Vorsorgeuntersuchung jedes Jahr durchführen zu lassen.“
Wie kann schwarzer Hautkrebs behandelt werden?
„Die Therapie des schwarzen Hautkrebses ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. In frühen Stadien, in denen der Hauttumor noch lokal begrenzt ist, kann eine vollständige Entfernung des betroffenen Gewebes ausreichend sein. Doch je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto schwieriger wird die Behandlung und umso schlechter ist die Prognose. Bis vor einigen Jahren wurden Patienten überwiegend mit Chemotherapien behandelt.
Allerdings spricht das Melanom im fortgeschrittenen Stadium nur schlecht oder unzureichend auf diese Therapie an. Dank intensiver Forschung im Bereich der Immunonkologie kam es zu einem Durchbruch in der Krebstherapie. Die Behandlung des schwarzen Hautkrebses im fortgeschrittenen Stadium mit immunonkologischen Therapien führte bei einem Teil der Patienten zu einer wesentlichen Lebensverlängerung.“
Was ist der Unterschied zwischen den immunonkologischen Therapien und der klassischen Chemotherapie?
„Die immunonkologischen Therapien basieren auf dem Wissen über das Zusammenspiel von Krebszellen und Immunsystem. Normalerweise ist das Immunsystem dafür zuständig, Krankheitserreger oder krankhaft veränderte Zellen, wie Krebszellen, zu erkennen und zu bekämpfen. Einige Krebszellen haben jedoch Mechanismen entwickelt, um der Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen, indem sie dessen Abwehrmechanismen ausbremsen. Innovative immunonkologische Wirkstoffe aktivieren das körpereigene Immunsystem und können es dadurch wieder in die Lage versetzen, den Krebs zu bekämpfen. Es ist ein innovativer und eleganter Weg der Krebstherapie, denn im Gegensatz zu den bisherigen Krebstherapien, wie z. B. der Chemotherapie, werden die Krebszellen nicht direkt angegriffen, sondern das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs aktiviert. Wie bei jeder Therapie, die im Köper eine biologische Reaktion auslöst, kann es auch unter immunonkologischen Therapien zu Nebenwirkungen kommen. Diese unterscheiden sich jedoch deutlich von denen der Chemotherapie. Zum Beispiel verursachen immunonkologische Wirkstoffe in der Regel keinen Haarausfall. Allerdings kann das aktivierte Immunsystem auch körpereigenes gesundes Gewebe angreifen. Dadurch kann es z. B. zu Entzündungen der Lunge, des Darms, der Leber oder der Schilddrüse kommen, die aber beispielsweise durch die Gabe von Kortison oft beherrschbar sind.“
Welche Chancen bieten die immunonkologischen Therapien?
„Durch immunonkologische Therapien kann sich die Prognose für Patienten mit schwarzem Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium deutlich verbessern. Während die Chemotherapie betroffenen Patienten bisher nur geringe Chancen für ein Überleben über ein Jahr bot, können die innovativen immunonkologischen Medikamente zu einer wesentlichen Lebensverlängerung beitragen.“