Selbsthilfe bei Krebs: Was kann ich für mich tun?

Welche Möglichkeiten der Selbsthilfe bei Krebs gibt es und was bringt Selbstfürsorge bei einer Krebsbehandlung? Mehr Informationen gibt es in diesem Artikel.

Selbsthilfe bei Krebs: Was kann ich für mich tun?

Rund 500.000 Menschen trifft jährlich die Schockdiagnose Krebs. Daraufhin folgen zahlreiche seelische sowie körperliche Anstrengungen und herausfordernde Therapien. Betroffene können aber auch selbst etwas Gutes für ihr Wohlbefinden tun: Strategien zur Selbsthilfe bei Krebs sind für viele Menschen eine hilfreiche Ergänzung zum klassischen Therapieangebot. Hier mehr dazu!

Selbsthilfe bei Krebs: Bewegung tut gut

Sport während einer Krebsbehandlung? Was als Tipp zur Selbsthilfe im ersten Moment vielleicht irritierte Blicke hervorruft, ist mittlerweile ein anerkannter Baustein in der Therapie. Dabei soll die körperliche Aktivität keinesfalls den Krebs an sich besiegen. Sie kann aber Nebenwirkungen etwa einer Chemotherapie lindern, die körperliche Fitness der Patienten stärken und eine Wohltat für die Psyche sein. Entsprechend florieren Angebote wie Yoga bei Krebs.

Doch nicht nur während der Behandlung ist Sport die ideale Selbsthilfe. Bewegung zeigt einen Einfluss auf die Entstehung von Krebs und auch auf das Rückfallrisiko einmal Erkrankter.

Wie wird Sport zur Selbsthilfe bei Krebs?

Wer Sport als Selbstfürsorge bei Krebs betreibt, sollte vor allem eines beachten: mäßig, aber regelmäßig. Denn der Effekt hängt direkt mit dem Umfang der Bewegung zusammen. Aber Achtung: Überfordern Sie sich nicht. Überlastung ist kontraproduktiv.

Regelmäßig trainiert, wer Spaß an der sportlichen Betätigung hat. Betroffene sollten deshalb eine Sportart wählen, die ihnen Freude bereitet. So lässt sich besser am Ball bleiben. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung wirkt sich zudem positiv auf die Fitness aus. Halten Sie sich an folgende Eckdaten, um einen gesunden Trainingsplan zu entwickeln:

  • Treiben Sie dreimal pro Woche etwa 60 Minuten lang Sport.
  • Schaffen Sie Einheiten in dieser Länge nicht, können Sie diese auch auf 5 bis 6 Mal pro Woche mit jeweils 15 bis 30 Minuten verteilen.2

Das Pensum ist vollkommen ausreichend, um Sport als Selbsthilfe bei Krebs einzusetzen.

Welche Sportarten eignen sich zur Selbsthilfe bei Krebs?

Suchen Sie sich für die Selbsthilfe bei Krebs eine Sportart, die Sie mögen und regelmäßig betreiben können. Am besten ist dabei eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining. So können Sie Radeln, Joggen oder Walken, aber auch zum Fußball, zum Workout oder zum klassischen Krafttraining gehen – je nach gesundheitlichem Zustand und vorhandener Ausdauer. Mitunter wird auch der Alltag zur Trainingseinheit, etwa bei der Gartenarbeit, beim Staubwischen oder Fensterputzen.

Patienten, die während der Krebsbehandlung an Muskelmasse verlieren, profitieren besonders von leichtem Kraftsport als Selbsthilfe. Damit bauen sie Muskeln wieder auf und beugen dem weiteren Verlust vor.

Trainings mit dem Fokus auf Beweglichkeit und Koordination fordern ergänzend die Körperbereiche, die klassisches Kraft- und Ausdauertraining etwas vernachlässigen und bergen zudem nur ein sehr geringes Verletzungsrisiko.

Übrigens: Wer bei der Bewegung aus der Puste kommt, sich im Zweifel aber noch mit jemandem unterhalten könnte, hat ein gutes Belastungslevel für seine aktuelle Fitness gefunden. Diese Daumenregel macht Sport als Selbsthilfe bei Krebs vor allem für Einsteiger einfacher.

Allgemein gilt jedoch: Lassen Sie sich vor dem Beginn mit dem Sport von Ihrem Arzt beraten, was sich für Sie persönlich eignet. In manchen Fällen ist auch ein medizinischer Check sinnvoll, um die körperliche Fitness einzuschätzen.

Reden als Selbsthilfe bei Krebs

Für viele Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind und jemand ihnen zuhört. Selbsthilfe bei Krebs bedeutet nämlich auch Unterstützung für die Seele. Genau das leisten Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen.

Gruppen zur Selbsthilfe bei Krebs

Wie gehe ich mit meiner Erkrankung um? Was muss ich über meine Krebsart wissen? Diese und ähnliche Fragen sind typische Gegenstände von Gruppen, die sich der Selbsthilfe bei Krebs widmen. In der Regel sind bestimmte Krebsarten Thema einer solchen Gruppe, da jede Form ihre Besonderheiten und speziellen Herausforderungen hat. Es gibt also Gruppen etwa zu Brustkrebs, Blasenkrebs oder Hautkrebs.

Neben sachlichen Informationen und praktischen Erfahrungen etwa zu Ärzten oder Therapieformen bietet eine solche Gruppe vor allem ein Netz, welches die Patienten auffängt. Sie erfahren Mitgefühl, Verständnis und das Gefühl, nicht auf sich alleine gestellt zu sein. Oft gehören zu dieser Selbstfürsorge auch gemeinsame Unternehmungen der an Krebs Erkrankten, die die Lebensqualität ebenfalls steigern.

Beratungsstellen für die Selbsthilfe bei Krebs

Eine Krebserkrankung bringt für die Betroffenen viele offene Fragen, aber auch Ängste mit sich. Oft wissen sie aber im ersten Moment nicht, an wen sie sich wenden können. Wenn Patienten Möglichkeiten der Selbsthilfe für ihren Krebs suchen, sind vor allem Beratungsstellen die beste Adresse.

Neben Ärztelisten und Fachinformationen zu therapeutischen Möglichkeiten geben diese Stellen auch Empfehlungen für passende Selbsthilfegruppen. Die Mitarbeiter der Beratungsstellen haben einen sehr guten Überblick. Sie haben sich dafür entschieden, sich einer Gruppe für die Selbsthilfe bei Krebs anzuschließen? Dann können Ihnen die Beratungsstellen bei der gezielten Suche helfen.

 

Quellen:

„Krebsstatistiken: So häufig ist Krebs in Deutschland.” Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst, https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/krebsstatistiken.php. Zugegriffen 10. Juli 2023.

“Sport bei Krebs: So wichtig wie ein Medikament.” Krebsgesellschaft.de, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/sport-bei-krebs-so-wichtig-wie-.html. Zugegriffen 10. Juli 2023.