
Die Zuordnung des Petplay zum BDSM erfolgt durch die klassischen Elemente, die dieser Fetisch mit sich bringt und dessen Reiz ausmachen. Hierzu gehören beispielsweise das Machtgefälle der Unterwerfung, die sexuell stimulierende Erniedrigung und die sadomasochistischen Praktiken, die Bestandteil dieses Rollenspiels darstellen können.
Keine Angst — beim Petplay werden keine echten Tiere mit eingebunden! Diese Art Fetisch würde unter den Begriff „Sodomie“ oder „Zoophilie“ eingeordnet. Beim Animal Play sind alle Sexualpartner erwachsene Menschen, die diese Sexualpraktik einvernehmlich betreiben und sich an die Prinzipien SSC (safe sane consensual) und RACK (risk-aware consesual kink) halten sollten.
Was genau macht den Reiz des Petplay aus?
Hier gibt es nicht die richtige Antwort, aber viele Pet Player genießen die Freiheit, die es mit sich bringt, in die Rolle eines Tieres zu schlüpfen und so die Einschränkungen des Menschseins hinter sich zu lassen. Dies bedeutet dem Herrchen oder Frauchen zu gehorchen und vollständig zu unterwerfen. Der Besitzer empfindet die Kontrolle über sein Tier anregend und sein Spiel ist gekennzeichnet durch Macht, Unterwerfung, Züchtigung und Erniedrigung.
Welche Rollen können überhaupt eingenommen werden?
Erst einmal kann gesagt werden, dass der Lust bei der Auswahl des Tieres keine Grenzen gesetzt sind. Um herauszufinden, welches Tier zu den sexuellen Vorlieben passt, kann ein Blick auf deren Eigenschaften Abhilfe schaffen.
Das Pony oder das Pferd ist ein starkes und unabhängiges Tier, welches sich aber gut trainieren lässt. Beim Ponyplay kann der Mann (Ponyboy) oder die Frau (Ponygirl) in die Rolle des Tieres schlüpfen. Es stellt die gängigste und beliebteste Spielart des Petplay da. Dem Partner wird Zaumzeug angelegt (z. B. Kopfgeschirr und Zügel) und mit oder ohne Sattel geritten. Mit der Reitpeitsche diszipliniert und züchtigt der Besitzer sein Tier. Ponyplay-Fans unterscheiden noch in verschiedene Kategorien wie Reittier, Arbeitspferd und Dressurpferd, in dem der Partner entsprechend der Rolle passende Aufgaben erledigen muss und dementsprechend trainiert wird.
Beim Dogplay oder auch Puppy Play wird die Rolle eines Hundes oder Welpen eingenommen. Der Hund ist ein treues, anhängliches und verspieltes Tier, das sehr gut erziehbar und gehorsam ist. Der Hundehalter kann seinem Tier hierbei ein Halsband anlegen, damit er an der Hundeleine geführt werden kann. Utensilien wie ein Körbchen, einen Zwinger und ein Napf können mit in das Spiel eingebunden werden. Die Fantasie kann in ganz verschiedene Richtungen ausgeprägt sein, manche Besitzer umsorgen den hilflosen Welpen oder versuchen den Hund stubenrein zu bekommen, zu dressieren und das Apportieren beizubringen.
Die Katze ist eher ein untypisches Tier für das Petplay. Dies kommt, da eine Katze in der Regel sehr selbstbewusst ist und keinen devoten Part einnimmt. Sie lassen sich nicht züchtigen oder zähmen, aber der Besitzer kann hier von einem dominanten Tier wie eine Wildkatze oder einen Tiger bezwungen werden. Hierzu werden Katzenmasken verwendet oder auch ein Ganzkörperanzug.
Beim Pigplay wird die Rolle eines Schweins oder auch einer Kuh, Ziege oder eines anderen Nutztieres eingenommen. Diese Variante des Petplays stößt in der Szene oftmals auf Missverständnis, da häufig Schlachtungsfantasien mit einhergehen. Allgemein sind auch die ausgeübten Praktiken härter als die zuvor genannten. Zum Beispiel gehören zum Pigplay auch Dreck, Geruch, Besudelung und das (Ab-)Melken. Hierfür genutzten Sachen oder Materialien können zum Beispiel Melkfett, Mistschaufel, Gummistiefel und Gummihandschuhe sein.
Es ist ratsam, Petplay nur in geschützten Bereichen auszuüben oder sonst geeignete Räumlichkeiten anzumieten, die zur persönlichen Vorliebe passen (z. B. Ställe oder Freiflächen).
Für alle, die jetzt Lust bekommen haben ein erotisches Rollenspiel à la Zoomimik auszuprobieren, immer dran denken – es muss nicht gleich das Pony-Play im Heu im Stall sein. Langsam anfangen und sich Stück für Stück steigern.