- Die Ursache ist noch immer nicht bekannt
- Die Reizdarm-Symptome treten unvermittelt auf
- Darminfektionen könnten auch der Auslöser sein
- Reizdarm-Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen
- Massage gegen den Schmerz
Der Bauch tut weh, es rumort und grummelt im Magen, manchmal leiden Betroffene unter Verstopfung, manchmal unter Durchfall. Reizdarm nennen die Ärzte diese Funktionsstörungen der Verdauung – denn organisch ist nichts zu finden. Rund zehn bis 15 Prozent der Menschen in den Industrieländern leiden darunter.
Die Ursache ist noch immer nicht bekannt
Reizdarm – was tun, wenn die Verdauung verrückt spielt? Lange haben die Ärzte geglaubt, dass der Reizdarm eine psychosomatische Störung ist. Inzwischen wird aber vermutet, dass eine gestörter Informationsaustausch zwischen Gehirn und Darm dafür verantwortlich ist. Funktionsstörungen der Verdauung wie Reizmagen oder Reizdarm sind seit über 100 Jahren bekannt. „Die exakte Ursache wissen wir aber immer noch nicht“, erklärt Dr. Ahmed Madisch, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Hannoveraner Siloah Klinikum. „Betroffene haben eine erhöhte Empfindlichkeit im Bauchraum und können daher schon normale Darmtätigkeiten als schmerzhaft wahrnehmen.“
Die Reizdarm-Symptome treten unvermittelt auf
Das Nervensystem im Darm ist mit dem Gehirn durch Nerven direkt verbunden. Stress oder Probleme werden direkt an die Eingeweide weitergeleitet. Die Reizdarm-Symptome kommen über einen längeren Zeitraum und in regelmäßigen Abständen. Und sie treten völlig unvermittelt auf.
Darminfektionen könnten auch der Auslöser sein
Forscher vermuten, dass Bakterien das Nervensystem des Darms schädigen können. Bei etwa jedem zehnten Reizdarm-Patienten wird heute von einem infektiösen Grund als Ursache der Krankheit ausgegangen. Schmerzen und Blähungen werden behandelt „Da wir die genaue Ursache für den Reizdarm nicht kennen, wissen wir auch nicht, wie wir vorbeugen können“, so Dr. Ahmed Madisch, „aber wir können die Symptome behandeln, sodass die Patienten wieder ein normales Leben führen können.“
Reizdarm-Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen
Viele der synthetischen Medikamente, die gegen Reizdarm-Symptome eingesetzt wurden, mussten aus Sicherheitsgründen wieder vom Markt genommen werden. Die moderne Arzneiforschung hat eine pflanzliche Lösung gefunden: Eine hoch dosierte Kombination von Pfefferminz- und Kümmelöl (z. B. Carmenthin, Apotheke) lindert spürbar schmerzhafte Krämpfe und ist gut für eine Reizdarm-Diät geeignet. Pfefferminze und Kümmel haben dazu eine antibakterielle Wirkung: Sie bekämpfen die unguten Darmbakterien, welche die Symptome des überreizten Darms hervorrufen. Das Kümmelöl beruhigt die Nerven des Verdauungssystems und reduziert unangenehme Blähungen. Die Wirkung setzt in ein bis zwei Wochen ein.
Massage gegen den Schmerz
Ein bis zwei Minuten erst mit der linken, dann mit der rechten Hand vom Magen bis zum Bauchnabel ohne Druck hin und her streichen.
Dann beide Hände so auf den Bauch legen, dass die Daumen neben dem Nabel liegen. Mit der rechten Hand in kleinen Kreisen eine Minute lang gegen den Uhrzeigersinn streichen, das Ganze mit der linken Hand wiederholen, ebenfalls für eine Minute.
Zum Schluss beide Hände gleichzeitig auf der Bauchdecke kreisen lassen. Täglich ein Mal wiederholen.
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