Spielerische Hilfe: Warum Beschäftigung für Demenzkranke wichtig ist

Spielerische Hilfe: Warum Beschäftigung für Demenzkranke wichtig ist

Spielen und Singen im Familienkreis macht nicht nur Kindern Spaß. Es sind auch positive Beschäftigungen für Demenzkranke. Denn so haben sie ihre Liebsten an ihrer Seite und werden gleichzeitig beschäftigt. Wie wichtig Beschäftigung für Demenzkranke ist und welche Übungen das Gedächtnis spielerisch fordern, erklären wir Ihnen.

Bei kleinen Ausflügen in die Natur lässt sich viel entdecken und sammeln.© iStock
Bei kleinen Ausflügen in die Natur lässt sich viel entdecken und sammeln.

Vor allem aber bewahrt Beschäftigung bei Demenz aber vor Langeweile. Unter der Betroffene ebenso wie Gesunde. Plagt sie die Monotonie, laufen sie ruhelos durchs Haus, kneten und reiben die Hände. Da neue Infos aber nicht mehr gut abgespeichert werden und die Konzentration nach ca. 20 Minuten nachlässt, muss die Freizeitgestaltung vor allem eins sein: unkompliziert. Klasse Vorschläge liefert „Das große Beschäftigungs- und Ideen-Buch für Menschen mit Demenz“. Alle lassen sich ganz einfach umsetzen. Fünf stellen wir Ihnen vor. 

Viele ältere Menschen waren in der Kindheit häufig im Freien und kennen sich daher mit der Natur noch gut aus. Das, was in diesem Lebensabschnitt gelernt wurde, bleibt meist noch lange im Gedächtnis haften. Dieses Spiel macht sich das zunutze: Sie sammeln mit der Familie Zweige, Blätter, Rinden stücke und Früchte von Bäumen. Danach wird zu Hause geraten: Um welche Pflanzen handelt es sich? 

Aus Rot wird im Handumdrehen Brot 

Ganz ohne Material kommen Wortspiele aus. So auch dieses: Ein Wort wird durch einen Buchstaben ergänzt, und es entsteht ein neues. Aus Ziege wird beispielsweise Ziegel und aus Rot Brot. Hat der Spielpartner Mühe beim Raten, dürfen Sie das Wort umschreiben. Das ist nicht nur ein gutes Gedächtnistraining bei Demenz, sondern auch ein prima Zeitvertreib bei langen Autofahrten. 

Briefmarken sortieren - unterhaltsame Beschäftigung für Demenzkranke

Warum nicht mal wieder Briefmarken sammeln? Schließlich war das mal ein beliebtes Hobby. Das Einsortieren der Marken ist unterhaltsam, und die Motive darauf bieten obendrein jede Menge Anregungen für Gespräche. So zum Beispiel: „Aus welchem Land stammt die Marke? Was ist zu sehen?“ 

Auch Musik regt Gespräche an. Erkundigen Sie sich danach, wann früher gesungen wurde. Vor allem in der Kirche? Oder in der Schule? Legen Sie eine CD mit Volksliedern ein und lassen Sie eins kurz anklingen. Nun müssen alle den Titel herausfinden. Danach wird das Lied ganz angehört und/ oder gesungen. Für den Fall, dass Sie und Ihre Familie nicht mehr text sicher sind: Im Buch-Anhang finden Sie eine Auswahl bekannter Volksweisen. 

Äußerst vergnüglich ist diese Beschäftigungsidee für Demenzkranke, bei dem ebenfalls der Hörsinn gefordert wird: Sie stellen verschiedene Dosen auf den Tisch. Jede wurde zuvor befüllt, etwa mit Nägeln, Steinen, Reis, Kaffee, Suppennudeln oder Sand. Nun darf der erste Mitspieler eine Dose in die Hand nehmen und kräftig schütteln. Wird er herausfinden, was drin ist? Beim Deckelöffnen wird das Geheimnis gelüftet. Nun ist der nächste Mitspieler dran. Mal schauen, wie schnell er ist…

Noch mehr tolle Ideen finden Sie im Buch „Das große Beschäftigungs- und Ideen-Buch für Menschen mit Demenz“, SingLiesel Verlag, 24,95 €.

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