Depressionen: Die Behandlung muss individuell abgestimmt werden

Depressionen: Die Behandlung muss individuell abgestimmt werden

Immer mehr Menschen sind von einer Depression betroffen – zum Glück ist das Leiden relativ gut behandelbar. Die Behandlung einer leichten Depression erfolgt in der Regel durch eine ambulante Psychotherapie. Ist die Erkrankung schwerer, kommen zusätzlich fast immer Medikamente zum Einsatz. In schweren Fällen ist häufig eine stationäre Behandlung angezeigt. Hier kann eine Medikation unter ärztlicher Überwachung ganz gezielt eingestellt werden. Verfahren wie Musik-, Kunst- und Bewegungstherapien können ergänzend dazu beitragen, Wege aus der Depression zu finden.

Niedergeschlagen, verzweifelt, antriebslos: Immer mehr Menschen leiden unter einer Depression.© iStock
Niedergeschlagen, verzweifelt, antriebslos: Immer mehr Menschen leiden unter einer Depression.

Antidepressiva zur Behandlung von Depressionen

Ein Ungleichgewicht von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn ist eine grundlegende Ursache für die Entstehung von Depressionen. Antidepressiva haben die Aufgabe, die Botenstoffe wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ihre Wirkung bei der Behandlung von Depressionen entfalten Antidepressiva allerdings erst nach mehreren Wochen.

Für die Behandlung von Depressionen gibt es verschiedenste Antidepressiva, die völlig unterschiedlich wirken. Welches Medikament bei einem Patienten geeignet ist, um die Depression zu bekämpfen, muss mit dem behandelnden Arzt im Vorfeld geklärt werden.

Basis der Behandlung von Depressionen: Psychotherapie

Eine Psychotherapie soll negative Gefühle und für eine Depression typische Verhaltensweisen abbauen und durch positive Verhaltensmuster ersetzen. Am häufigsten wird mit einer sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie gearbeitet, die aus drei Elementen besteht: Sie soll zunächst dem Patienten dabei helfen, wieder eine geregelte Tagesstruktur aufzubauen. Gelingt dies, ziehen sich Betroffene weniger zurück und machen die Erfahrung, dass sie geplante Aktivitäten bewältigen können. Ein Abbau negativer Denkmuster ist der zweite Baustein. Gemeinsam mit dem Therapeuten erarbeitet der Patient ein Bewusstsein dafür, wie sich negative Gedanken auf die Gefühle auswirken. Der dritte Aspekt konzentriert sich darauf, soziale Fertigkeiten zu trainieren und die eigenen Interessen selbstsicher zu vertreten. Letztendlich werden noch Strategien erlernt, die Rückfällen vorbeugen sollen.

Die verschiedenen Therapien bei Despression und ihre Behandlungsdauer

Bei der Behandlung von Depressionen unterscheidet man zwischen Akuttherapie, Langzeittherapie und Langzeitvorbeugung. Die Akuttherapie steht am Anfang der Behandlung. Sie hat vor allem die Aufgabe, die Symptome so weit zu lindern, dass der Alltag bewältigt werden kann. In der Regel dauert sie sechs bis acht Wochen. Die Erhaltungstherapie soll die Symptome weiter eindämmen – sie nimmt vier bis neun Monate in Anspruch. Die Langzeitvorbeugung kann mitunter Jahre dauern. Das gilt insbesondere, wenn Symptome nicht vollständig abgeklungen oder die Lebensumstände weiterhin schwierig sind.

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