
Experten unterteilen Schilddrüsenknoten in heiße und kalte. Während die heißen Formen Jod speichern und unkontrolliert Hormone produzieren, sind die kalten inaktiv. Zuweilen sind kalte Knoten auch bösartig, was aber eher selten der Fall ist.
Schilddrüsenknoten wurden bislang operativ entfernt. Oder der Patient erhielt eine Radio-Jod-Therapie. Das heißt: Der Knoten wird mit schwach radioaktiver Strahlung behandelt. Dafür schluckt der Patient eine entsprechende Kapsel.
Nun gibt es noch eine weitere Methode, Schilddrüsenknoten zu entfernen: die Thermoablation. Hier wird dem Knoten mit Hitze zu Leibe gerückt. Die Wärme löst quasi das kranke Gewebe (Ablation), das dann nach und nach vom Körper abgebaut wird. Können alle Knoten damit behandelt werden? Nein, es kommt auch auf Größe und Lage an.
Auch Lebertumore werden mit Hitze behandelt
Wärmebehandlungen haben sich in anderen Medizinbereichen schon längst etabliert, etwa bei Leber-, Lungen- und Prostatatumoren. Der Begriff Thermoablation bezeichnet verschiedene Verfahren, die allesamt mit Wärme funktionieren. Bei der Radiofrequenzablation (RFA) führt der Arzt zum Beispiel eine spezielle Sonde in den Knoten ein, deren Spitze hochenergetische Radiowellen abgibt. Die Ultraschall gesteuerte Thermoablation kommt hingegen ohne Nadel aus. Hier verwendet der Arzt einen speziell geformten Ultraschallkopf, den er über den Hals gleiten lässt. Dieser gibt gebündelte Ultraschallwellen ab. Sie passieren die Haut und dringen in das kranke Gewebe ein. Wie Forum Schilddrüse berichtet, können sich Knoten nach etwa drei Monaten um etwa 50 Prozent verringern.
Die Thermoablation wird noch nicht standardmäßig in allen Schilddrüsenzentren angeboten. Als einziges Zentrum weltweit – den eigenen Angaben zufolge – bietet die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt mehrere thermoablative Verfahren an.
Zahlen die Kassen diese neuartige Methode, Schilddrüsenknoten zu entfernen? Eine Kostenübernahme ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Die Szintigrafie entlarvt heiße Knoten
Wie stellt der Arzt fest, ob es sich um heiße oder kalte Knoten handelt? Er macht eine sogenannte Szintigrafie. Sieht der Knoten bei diesem bildgebenden Verfahren blau oder violett aus, ist er kalt. Ist er rot oder gelb, weist das auf einen heißen Knoten hin.