
Eng umschlungen liegen sie glücklich und erschöpft nebeneinander im Bett. Vor allem er ist so unendlich erleichtert. Endlich hat es wieder geklappt. Endlich ist sein Penis wieder so hart, dass er in sie eindringen und sie so lieben kann, wie er es schon viel zu lange vermisst hat. Er hat verstanden, dass sie seine Liebe auch anders spüren kann. Trotzdem fühlte er sich in seiner Männlichkeit verunsichert. Seit längerer Zeit schon waren seine Erektionen einfach nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Und es dauert heute auch alles etwas länger. Schließlich hatte er allen Mut zusammen genommen und seinen Arzt gefragt. „Mit sechzig Jahren,“ sagte dieser, „ist es eben nicht mehr wie mit fünfundzwanzig. So ist der Lauf der Dinge.“ Und er empfahl ihm statt Medikamenten oder Operationen eine einfache Erektionspumpe zur Unterstützung.
Als der Postbote das ersehnte Paket brachte, war er ziemlich aufgeregt. Konnte das die Lösung seiner Probleme sein? Der Urologe hatte ihm empfohlen, erst einmal zu üben, bevor es an den Ernstfall ging. Er hatte auch gesagt, dass es gut sei, wenn die Sache wieder in Schwung käme, da regelmäßige Erektionen dem Abbau der Schwellkörper entgegenwirken. Und so stülpte er den Zylinder mit dem Gummiring über seinen noch schlaffen Penis. Während er die Pumpe betätigte, fühlte er, wie sich ein Vakuum in dem Zylinder bildete und das Blut in seinen Penis strömte. Er pumpte sehr vorsichtig, so hatte es der Arzt empfohlen. Ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass Blutgefäße platzen.
Langsam richtete sich der Penis auf. Was für ein Anblick! Was für ein Gefühl! Als die Erektion ausreichend war, zog er den Zylinder ab. Ein Penisring sorgte dafür, dass das Blut nicht gleich wieder zurückströmen konnte. Nachdem er diesen Vorgang mehrmals erfolgreich allein geübt hatte, fühlte er sich sicher genug für die große Überraschung. Und siehe da, auch im Liebesspiel mit seiner Liebsten hatte er endlich wieder die gewünschte Standfestigkeit! Was für ein Aufschwung für das Gefühls- und Liebesleben!
Nicht jedes Erektionsproblem ist gleich eine Störung
Eine Penispumpe ist also weniger ein Sexspielzeug als vielmehr eine therapeutische Unterstützung für Männer mit Erektionsproblemen. Und davon sind mehr betroffen, als man denkt. Fast jeder zweite Mann zwischen 40 und 70 Jahren leidet zeitweilig oder dauerhaft darunter. Von einer richtigen Störung sprechen wir allerdings erst, wenn die Erektion in den allermeisten Versuchen nicht hart genug wird oder nicht lang genug anhält, um ein befriedigendes Liebesleben zu ermöglichen. Da stellt sich nun die Frage, wer was als „befriedigendes“ Liebesleben erlebt. Für die einen bricht eine Welt zusammen und die anderen finden einfach andere Möglichkeiten im Liebesspiel.
Wenn der Penis nur ab und zu mal nicht so will, wie er soll, so ist das ganz normal und nicht weiter bedenklich. „Keep calm“, sage ich da. Die Angst allerdings, dies könnte beim nächsten Mal wieder passieren, kann einen Teufelskreis auslösen und zu einer tatsächlichen Störung führen.
Was steckt hinter einer Erektionsstörung?
Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer klar voneinander zu trennen:
- Psychische Ursachen wie Versagensängste, Stress, Depressionen oder zu viel Druck in der Partnerschaft
- Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose
- Übermäßiger Zigaretten-, Alkohol- und Drogenkonsum
- Operationen
- Die Nebenwirkungen mancher Medikamente
Ist das Problem erst einmal da, steigt der Druck und die Abwärtsspirale beginnt. Was hilft? Der Gang zum Arzt, um organische Ursachen abzuklären und der Gang zum Sexualtherapeuten, um den psychischen Ursachen auf den Grund zu gehen. Und natürlich eine Veränderung der Lebensumstände in Richtung gesunder Ernährung und Bewegung. Alles zusammen ist der Königsweg.
Das Alter fordert seinen Tribut
Nicht immer hat ein Erektionsproblem jedoch eine organische oder eine psychische Ursache oder entsteht aus einem Beziehungskonflikt. Manchmal ist es einfach nur das Alter. Dieses wird in vielerlei Hinsicht als Erklärung für Einschränkungen akzeptiert. So hält es niemand für verwunderlich, wenn ein älterer Mann beim Sport keine olympiareife Leistung mehr bringt. Nur beim Sex, da soll doch bitteschön alles noch genauso zugehen wie eben mit fünfundzwanzig. Aber so läuft das nicht. Und das ist auch nicht schlimm, sondern gehört zum Leben dazu. Wir müssen das akzeptieren und lernen, damit umzugehen. Deswegen habe ich in dieser Geschichte extra einen etwas älteren Mann gewählt. Denn wie so vieles im Leben unterliegt auch die Sexualität Veränderungen. Und eine Penispumpe kann hier ganz unkompliziert Wunder bewirken.
Die Anwendung einer Penispumpe ist ganz einfach
Penispumpen gehören aus sexualmedizinischer Sicht zu den nichtmedikamentösen Therapiemöglichkeiten von Erektionsstörungen und sind in der Anwendung denkbar einfach. Über den Penis stülpen, vorsichtig die Luft aus dem Zylinder pumpen, abziehen. Wie immer gilt auch hier: Übung macht den Meister! Eine Penispumpe darf so oft verwendet werden, wie der Liebeswillige will. Wenn er seinen Intimbereich rasiert, kann der Zylinder dichter anliegen und ist dadurch noch besser abgedichtet. Dadurch wirkt der Penis auch optisch größer.
Um die Erektion so lange wie möglich zu halten, empfiehlt sich wie oben in der Geschichte beschrieben der zusätzliche Gebrauch eines Penisringes. Dieser wird vor der Penispumpe über den Penis und gegebenenfalls auch über den Hodensack gezogen und verhindert dadurch nach dem Abziehen der Penispumpe den Rückfluss des Blutes aus den Schwellkörpern. Und schon kann es losgehen! Eine zeitliche Begrenzung sollte beachtet werden: Wenn der Penisring länger als eine halbe Stunde getragen wird, kann es zu Gefäßschäden kommen.
Binden Sie die Penispumpe in Ihr Liebesspiel ein
Erektionsprobleme sind ein heikles Thema, auch wenn sie relativ häufig vorkommen. Wenn Sie in der Partnerschaft darüber sprechen können, übernehmen Sie die Initiative und ermuntern Sie Ihren Partner zum Gebrauch einer Penispumpe. Sie können gemeinsam das richtige Produkt aussuchen. Auf diese Weise sind Sie beide am Prozess beteiligt und senken damit gleichzeitig die Hemm- und Schamschwelle. Die ersten Versuche sollte Ihr Partner allein starten. Aber sobald er sich sicher fühlt, können Sie die Penispumpe in Ihr Liebesleben einbinden. Natürlich sorgt die Anwendung vor oder mitten im Liebesspiel für eine Unterbrechung. Betrachten Sie dies als eine Teamarbeit, die Sie gemeinsam meistern. Nehmen Sie die Penispumpe nicht als mechanisches Hilfsmittel sondern als Bindeglied zwischen Ihnen wahr. So wird es Ihnen leichter fallen, auch humorvoll mit der Situation umzugehen. Geben Sie der Pumpe doch einfach einen Namen! Denken Sie sich eine Geschichte zu dem Namen aus. Beziehen Sie die Pumpe spielerisch mit ein. Ich bin sicher, dass sich schon bald eine lustvolle Betrachtungsweise einstellt.
Anja Drews – Diplom-Sexualpädagogin für ORION