Entspannte Feiertage: Der Knigge für Weihnachten

Entspannte Feiertage: Der Knigge für Weihnachten

Gerade weil alles perfekt sein soll, geht gerne mal was schief. Doch mit diesen Ratschlägen wird das Fest der Liebe diesmal auch ein Fest ungetrübter Freude.

Familie mit Weihnachtsmützen und Wunderkerzen am gedeckten Tisch© iStock
Es muss nicht alles perfekt sein am Weihnachtsfest. Mit unseren Tipps genießen Sie und Ihre Lieben die Feiertage ganz entspannt.

Besinnlich soll Weihnachten sein. Eine unbeschwerte, harmonische Zeit mit der Familie wollen wir verbringen, gemütlich zusammensitzen, leckeres Essen genießen, mit Freude schenken und beschenkt werden. So weit die Theorie. In der Praxis läuft an den Feiertagen beileibe nicht alles rund. Dann prallen verschiedene Erwartungen aufeinander – die der Kinder, die der Enkel, die der Eltern – und noch dazu die eigenen. Meistens sind diese viel zu hoch, vor allem, wenn wir die Familie an Heiligabend oder an den Feiertagen zu uns nach Hause eingeladen haben.

Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck

Klar, dass wir angespannt sind – der Stress beginnt ja auch schon lange vor dem Fest: Grüße verschicken, Geschenke besorgen, sich einigen, wo die Bescherung stattfindet und was auf den Tisch kommt, die Zutaten rechtzeitig einkaufen. Mittendrin nehmen wir an der Weihnachtsfeier der Firma teil, bei der bekanntlich besonders viele Fettnäpfchen lauern. Das hält einen ganz schön auf Trab.

Es muss nicht alles perfekt sein

Hier kommen ein paar tolle Tipps, mit denen Sie den Überblick behalten und sich gut vorbereitet fühlen. Der wichtigste von allen lautet: Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn nicht alles perfekt läuft. Setzen Sie sich nur nicht zu sehr unter Druck, und versuchen Sie, Weihnachten als das zu feiern, was es ist: das Fest der Liebe.

Holen Sie sich Hilfe!

Es muss ja nicht gleich ein Weihnachtsengel sein: Alexa, Siri und der Google Assistent tun es für den Anfang auch! Laut einer repräsentativer Studie im Auftrag von E.ON erfreuen sich die smarten Helfer immer mehr wachsender Beliebtheit. Schließlich können die schlauen Sprachassistenten schnell bei Kleinigkeiten helfen und z.B. die Weihnachtsbeleuchtung an- und ausmachen, die schönsten X-Mas-Lieder filtern oder das Wetter für den Gang zur Kirche ansagen. Sie haben noch kein Alexa oder Siri? Dann wünschen Sie sich doch schnell noch eins!

Grüße verschicken

Wann sollte ich meine Weihnachtspost eigentlich auf den Weg bringen?

Ab dem ersten Advent können Sie damit beginnen. Achtung: Geschäftliche Weihnachtsgrüße sollten zehn bis 14 Tage vorm Fest beim Empfänger eintreffen, private Post hat einige Tage länger Zeit.

Kann ich heutzutage nicht einfach per SMS oder E-Mail frohe Weihnachten wünschen?

Zwar ist das unter jungen Leuten immer üblicher. Es geht aber nichts über eine handgeschriebene Karte. Bei beruflichen Kontakten ist sie sogar die einzige Option: (Massen-)E-Mails wirken sehr unpersönlich.

In die Kirche gehen

Ist es okay, zur Christmette zu gehen, obwohl ich sonst nie in die Kirche gehe?

Es ist nicht nur in Ordnung, es ist sogar erwünscht. Die Gotteshäuser freuen sich immer über Besucher und hoffen, dass der eine oder andere inmitten einer solch bewegenden Versammlung wieder einen Zugang zu Kirche und Glauben findet. Ob Christ oder Nicht-Christ: Jeder ist zu Weihnachten herzlich willkommen.

Muss ich beim Gottesdienst unbedingt mitsingen und alle Rituale mit ausführen?

Sie müssen weder mitsingen noch sich hinknien oder das „Vater Unser“ mitsprechen, wenn Sie das nicht können oder nicht möchten. Wichtig ist nur, dass Sie andere nicht dabei stören.

Sollte ich nach der Christmette eine Spende bei der Kollekte geben?

Nein. Je nachdem, wie sehr Ihnen der Zweck der Spende am Herzen liegt, können Sie mehr oder weniger geben. Niemand wird Ihren Beitrag hinterher überprüfen oder kommentieren.

Zu Besuch sein

Wie sage ich meinen Eltern, dass wir an Heiligabend woanders sind?

Haben Sie ihn bisher gemeinsam verbracht, brechen Sie nicht plötzlich mit der Tradition – damit stoßen Sie Ihre Eltern vor den Kopf. Geben Sie früh Bescheid, wenn Sie anders feiern möchten, und bieten Sie am besten auch eine Alternative an – etwa ein gemeinsames Essen am zweiten Feiertag.

Welche Gesprächsthemen sollte ich besser komplett vermeiden?

Gemütliche, unverfängliche Gespräche sind ein Muss. Unterdrücken Sie den Wunsch, alten Familienzwist zu klären, nur weil alle gerade vor Ort sind. Vermeiden Sie auch die Themen Politik und Religion, sie führen schnell zu hitzigen Diskussionen. 

Wann kann ich die weihnachtliche Familienfeier wieder verlassen?

Frühestens 30 Minuten nach dem letzten Akt. Findet die Bescherung vor dem Essen statt, gehen Sie frühestens eine halbe Stunde nach dem Dessert, ansonsten eine halbe Stunde nach der Bescherung. Haben Sie selbst Gäste, die langsam mal gehen könnten? Helfen Sie nach mit dem Satz: „Ich hoffe, euch hat der heutige Abend gefallen?“

Schenken und beschenkt werden

Die Qual der Wahl: Wie wähle ich ein geeignetes Geschenk aus?

Es wird Ihnen wahrscheinlich etwas leichter fallen, wenn Sie sich vorstellen, welche Gefühle und Reaktionen Ihr Geschenk hervorrufen wird. Ein überzeugter Biertrinker wäre wohl eher verwundert, wenn Sie ihm einen edlen Rotwein überreichen. Sind Sie immer noch unsicher, fragen Sie ruhig ganz gezielt nach Hobbys oder Interessen. Das Wichtigste ist, dass Sie dem Beschenkten das Gefühl vermitteln, dass das Präsent speziell für ihn ausgewählt wurde.

Was tun, wenn mir das Geschenk nicht gefällt? Kann ich es weiterverschenken?

Dann bedanken Sie sich trotzdem und lassen sich Ihre Enttäuschung nicht anmerken. Der andere hat sich dabei schließlich etwas gedacht. Weiterverschenken ist absolut tabu.

„Wir schenken uns nichts!“ Muss ich mich an diese Abmachung auch halten?

So etwas beschließen vor allem Paare, die glauben, schon alles zu haben oder die sich bewusst dem Konsum entziehen wollen. Wurde so eine Abmachung getroffen, sollten sich beide Partner auch daran halten. Vorschlag: Schenken Sie sich stattdessen eine gemeinsame Unternehmung.

Ist es eigentlich akzeptabel, zum Fest der Liebe auch mal Geld zu schenken?

Sonderlich kreativ ist es nicht, aber wenn der Beschenkte sich explizit Geld wünscht und wenn es noch dazu hübsch verpackt ist, ist es okay. 

Sollte ich dem Postboten, dem Müllmann und der Friseurin etwas schenken?

Sie freuen sich am Jahresende auf jeden Fall über eine kleine Aufmerksamkeit für ihre fleißigen, treuen Dienste. Je nachdem, wie gut sie sich kennen, können Sie ein kleines Präsent, etwa gute Schokolade, schenken, oder Sie zeigen sich mit einem Weihnachts-Trinkgeld von fünf bis zehn Euro in einem Briefumschlag erkenntlich.

Fun-Fact: Laut einer aktuellen E.ON-Umfrage wir das meiste Geld an Weihnachten für Kinder ausgegeben. Vor allem die Daddys sind da spendabel: Im Schnitt geben sie 200 Euro für Spielzeug und Co. aus. Außerdem beschenken die Deutschen gern ihre Haustiere. Ob neuer Katzen-Kratzbaum für die Mietzi oder süßes Plüschtier für den Labrador. Wer sein Hausteier liebt, der schenkt ihm auch was an Weihnachten.

Tischmanieren beweisen

Welche Regeln sind an den Feiertagen zu Tisch besonders wichtig?

Egal, ob Sie bei Freunden oder bei Ihrer Familie sind: Kleiden Sie sich festlich, und loben Sie den Gastgeber für das gelungene Menü und die hübsche Deko. Oberstes Gebot: Alle beginnen gemeinsam mit dem Essen, wenn der Gastgeber es eröffnet hat. Beim Anstoßen einander in die Augen sehen und die Serviette halb geöffnet in den Schoß legen. Perfekt! Guten Appetit!

Ist es okay, wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt oder der Fernseher läuft?

Nein. Beim Fest der Liebe spielen das Miteinander und vertraute Gespräche eine große Rolle. Handy und Fernseher würden die persönliche Kommunikation nur stören. Zumal: Wenn Sie während der Festlichkeiten per SMS Grüße an Freunde verschicken, reißen Sie sie damit aus ihren eigenen Familienfeiern heraus.

Bei der Job-Weihnachtsfeier: Vorsicht, Fettnäpfchen!

Laut einer Umfrage haben drei von zehn Deutschen beim weihnachtlichen Umtrunk mit Kollegen schon einmal ziemlich über die Stränge geschlagen. So machen Sie eine bessere Figur:

Ich bin kein Fan solcher Veranstaltungen. Ist meine Teilnahme eigentlich Pflicht?

Nein, sie ist nicht gesetzlich geregelt, es zwingt Sie niemand. Allerdings hat es ein „Geschmäckle“, wenn Sie der Feier fernbleiben. Denn es wirkt, als wollten Sie damit zeigen, dass es Ihnen nicht wert ist, etwas von Ihrer Freizeit mit den Kollegen und dem Chef zu verbringen.

Hochgeschlossener Hosenanzug oder Party-Outfit – was ziehe ich am besten an?

Es ist ungeheuer wichtig, dass Sie auf angemessene Kleidung achten, schließlich wollen Sie auch hinterher noch als seriöse Ansprechpartnerin gelten. Der Dresscode bei der Weihnachtsfeier lautet in der Regel: smart casual. Damit gemeint ist legere Business-Kleidung. 

Der Chef hat mir auf der Feier das Du angeboten. Wie gehe ich damit um?

Duzen Sie ihn nicht gleich am nächsten Morgen im Büro, sondern warten Sie lieber erst einmal ab, wie er Sie am nächsten Tag anspricht. Siezt er Sie wieder, war sein Angebot wohl doch nicht ernst gemeint. Dann stehen Sie drüber.

Ich bin nicht gut im Small Talk. Worüber kann man reden, worüber besser nicht?

Sprechen Sie über unverfängliche, unkritische Themen. Es eignet sich zum Beispiel alles rund um die Feier: die Musik, der Wein, das Lokal. Politische Themen besser vermeiden – genau wie jegliche Lästereien über das Unternehmen, die Kollegen oder den Chef. Übrigens: Vorgesetzte sehen es gern, wenn sich die Abteilungen mischen. Das zeugt von Offenheit.

Oh nein, ich hatte ein Glas Sekt zu viel und habe mich falsch verhalten. Was tun?

Alkohol gibt es auf jeder Weihnachtsfeier. Trinken ist erlaubt, aber in Maßen. Haben Sie dennoch zu tief ins Glas geschaut und sich danebenbenommen, entschuldigen Sie sich aufrichtig in einem persönlichen Gespräch.

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