
Rund 18 Millionen Deutsche leiden unter Migräne, und die Dunkelziffer ist hoch bei dieser Krankheit. Denn Kopfweh hat so gut wie jeder mal, aber nicht alle ordnen es auch richtig ein. Schätzungsweise 30 Prozent der Betroffenen wissen nach Ansicht von Experten nicht, dass sie eine Migräne haben. Dazu kommt, dass Kopfschmerz-Geplagte nur selten zum Arzt gehen, weil sie das Problem als Alltagsübel betrachten, nach dem Motto: Da muss ich durch, und wenn’s gar nicht mehr geht, dann nehme ich eben eine Schmerztablette, oder zwei.
Migräne: Diese Anzeichen deuten darauf hin
Schwindel, Heißhunger, Stimmungsschwankungen oder Übelkeit sind Migräne-Anzeichen. Sehr oft sind die Betroffenen auch extrem empfindlich gegenüber Geräuschen, hellem Licht und Gerüchen. Bis zu 20 Prozent haben vor einem Anfall eine so genannte Aura: Das bedeutet verschwommenes Sehen, Schwindelgefühle, Störung des Geruchsempfindens und manchmal Sprachprobleme.
Die Schmerzen sind stechend und pulsierend
Typisch für eine Migräne ist, dass sie fast immer nur eine Hälfte des Kopfes martert. Während der Attacke kann die Seite allerdings auch mal wechseln. Der Schmerz pulsiert und ist eher grell stechend als dumpf und flächig.
Gefäßentzündende Impulse sind die Ursache
Die Forscher glauben heute, dass die Ursache für Migräne eine neurovaskuläre Entzündung ist. Nervenimpulse lösen sie an den Blutgefäßen im Hirn aus. Nur warum das so ist, konnte noch nicht geklärt werden. Sicher ist nur dass kein Mensch von Geburt an Migräniker ist, dass aber dennoch die Gene eine Rolle spielen. Aber erst, wenn bestimmte Reize dazukommen, kann Migräne entstehen – zum Beispiel bei hormonellen Schwankungen. Deshalb leiden viele Frauen immer zum selben Zeitpunkt des Zyklus unter der Krankheit.
Oft helfen bei Migräne nur starke Schmerzmittel
Migräne – was hilft denn nun? Bewährt haben sich bei der Migräne-Therapie so genannte Triptane – diese Wirkstoffe bekämpfen gezielt die Gefäßentzündung. Bei anderen Kopfschmerzen helfen sie nicht. Die hochwirksamen Medikamente gibt es auch ohne Rezept.
Zur Vorbeugung Beta-Blocker und Krampflöser
Medikamente, die extra zur Vorbeugung verschrieben werden: Beta-Blocker und krampflösende Arzneien. Doch auch durch regelmäßige Bewegung kann man Attacken lindern oder sogar vermeiden. Eine Studie der Uni Kiel hat gezeigt, dass dafür besonders Ausdauersport wie Joggen oder Walken geeignet sind. Auch Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung können bei Migräne helfen und die die Anfälle geschätzt um die Hälfte reduzieren.