
Schnarchen und Schlafapnoe: Die Risiken
Schnarchen ist ein Anhaltspunkt dafür, dass die Atmung aufgrund einer Erschlaffung der oberen Atemwege beeinträchtigt ist. Das charakteristische, sägende Geräusch entsteht, wenn die Muskulatur im Rachen erschlafft und sowohl das Zäpfchen als auch das Gaumensegel im Schlaf den Rachenraum verengen, was wiederum den Luftfluss erschwert.
Das Erschlaffen der oberen Atemwege kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Alkoholkonsum, Rauchen oder die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. Übergewicht, Nasenpolypen oder andere körperliche Merkmale können ebenfalls dazu führen, dass sich die Atemwege beim Liegen verengen.
Schnarchen für sich ist zwar störend, aber im Allgemeinen harmlos. Erst, wenn flache Atmung und Atempausen auftreten, ist von obstruktiver Schlafapnoe die Rede. Die zugrunde liegenden Ursachen sind ähnlich wie beim Schnarchen, jedoch führen Atempausen von mindestens zehn Sekunden zu Sauerstoffmangel und können weitere medizinische Probleme verursachen.
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Warum Schlafapnoe gefährlich ist
Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa drei Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer von Schlafapnoe betroffen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Schlafapnoe-Syndrom zu entwickeln, ab dem 45. Lebensjahr signifikant ansteigt.
Die Verengung der Atemwege führt zu einer unzureichenden Sauerstoffzufuhr für den Körper. Infolgedessen sinkt der Blutdruck und die Herzfrequenz verlangsamt sich. Wenn der Atem für einige Sekunden aussetzt, wird das Atemzentrum im Gehirn alarmiert und löst einen Weckreiz aus. Die betroffene Person erwacht und reagiert mit einem Anstieg des Blutdrucks und beschleunigtem Herzschlag.
Dieses Phänomen wird oft als „Arousal“ bezeichnet, wobei sich die Betroffenen selbst kaum daran erinnern. Es hat jedoch erhebliche gesundheitliche Auswirkungen. Wird jemand in dieser Weise wiederholt und mehrmals in der Nacht aufgeweckt, ist der Tiefschlaf enorm gestört.
Die langfristigen gesundheitlichen Folgen sind evident. Insbesondere der erhöhte Blutdruck führen zu Herz-Rhythmus-Störungen sowie zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Besonders gefährlich ist Schlafapnoe für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), da diese aufgrund ihrer Grunderkrankung bereits eine eingeschränkte Sauerstoffversorgung aufweisen.
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Symptome einer Schlafapnoe
Eine Schlafapnoe bleibt in vielen Fällen lange unentdeckt. Menschen, die alleine im Bett liegen, haben keine/n Partner/in, die sie auf die riskanten Atemaussetzer aufmerksam machen kann.
Es gibt jedoch Symptome, die in erster Linie tagsüber zu beobachten sind und auf eine Schlafapnoe hinweisen können. Dazu gehört vor allem eine starke Tagesmüdigkeit. Viele Betroffene nicken wegen des gestörten Schlafs untertags oft ein, haben Konzentrationsstörungen und sind in ihren kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Diese Anzeichen sind extrem gefährlich und stellen bei der Arbeit oder im Straßenverkehr ein großes Risiko für alle Beteiligten dar, da der sogenannte Sekundenschlaf allzu oft tödlich endet.
Viele Betroffenen klagen zudem über Kopfschmerzen und einen trockenen Mund am Morgen. Oftmals kommen Herzrasen und Luftnot beim Erwachen hinzu. Nicht zuletzt können Schwitzen und ein vermehrtes Wasserlassen in der Nacht sowie Potenzprobleme bei Männern Symptome für eine obstruktive Schlafapnoe sein.