
Durchschlafen: Was ist das Geheimnis?
Eine kleine Gute-Nacht-Geschichte vorneweg: Niemand schläft acht Stunden durch. Im Schnitt wachen wir sogar 28-mal (!) pro Nacht auf. Dieser innere Wecker ist noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit, um uns vor Gefahren zu schützen. „Komplettes Durchschlafen war tatsächlich niemals vorgesehen“, erklärt der renommierte Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley, früherer Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums an der Uniklinik Regensburg. Zum Glück bemerken wir dieses Aufwachen fast nie. Nur wer länger als drei Minuten wach ist, erinnert sich an diese Unterbrechungen. Sowieso ist nicht die Dauer unseres Schlafes ausschlaggebend für unser Wohlbefinden, sondern vielmehr die Qualität. Und damit ist die Tiefschlafphase gemeint: „Ich kann schlafen, so lange ich will – wenn ich keinen Tiefschlaf habe, bin ich nicht erholt“, bringt es Prof. Zulley auf den Punkt. Wenn wir also von „durchschlafen“ reden, meinen wir eigentlich „gut schlafen“. Und um gut zu schlafen, gibt es Tricks.
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Grübelstuhl: Den Kopf ausschalten, besser schlafen
Ein „Grübelstuhl“ kann helfen, wenn wir nachts wach liegen und das Gedankenkarussell sich zu drehen beginnt – an Schlaf ist meist nicht mehr zu denken. Erst recht, wenn wir auf den Wecker starren und wissen, dass wir demnächst wieder aufstehen müssen. Was hier hilft, ist ein „Grübelstuhl“, der neben dem Bett stehen sollte. Das heißt: aufstehen, sich auf den Stuhl setzen und aktiv den Gedanken zu Ende denken. Dann ab ins Bett und endlich schlafen. Es wirkt!
Kissen-Wissen: Worauf schläft man am besten?
Ob Nackenstützkissen, Seitenschläferkissen, eines mit Gelschaum (gut für Allergiker) oder in Schmetterlingsform (für Bauchschläfer), das muss jeder für sich entscheiden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin soll ein Kissen drei Dinge leisten: Einen schmerzfreien Schlaf ermöglichen, keine Fehlhaltung erzwingen und sich subjektiv bequem anfühlen. Nur zu groß und zu hoch darf es nicht sein, sonst knickt die Wirbelsäule zu stark ab.
22 % der Deutschen halten Mittagsschlaf. Im Schnitt gehen wir abends um 22.47 Uhr ins Bett und wachen um 6.23 Uhr auf
Matratzentest: Kaltschaum oder Federkern?
40- bis 60-mal pro Nacht verändern wir unsere Körperhaltung. Eine optimale Matratze muss daher punktelastisch sein und das Körpergewicht gleichmäßig verteilen. Das bedeutet, sie gibt an Schultern und Hüfte nach, damit die Wirbelsäule entlastet wird. Ob Kaltschaum oder Federkern hängt von der bevorzugten Schlafposition ab, dem Gewicht und wie stark jeder schwitzt. Achtung: Eine neue Matratze mindestens 15 Minuten lang testen, um zu spüren, ob man gerade liegt. Lattenrost: Wie wichtig sind die Bretter unterm Bett? Die meisten haben sicherlich mal mit der Matratze auf dem Boden geschlafen, daher ist der Lattenrost ein bisschen das Stiefkind im Schlafzimmer – zu unrecht! Denn der Lattenrost beeinflusst die Festigkeit der Matratze bis zu 40 Prozent. Er bestimmt das Liegegefühl und sorgt dafür, dass wir besser schlafen. Für Menschen mit schwerem Körperbau empfehlen sich Lattenroste mit mehr Elastizität und bis zu einer Einsinktiefe von acht Zentimetern.
Schlaf-Zyklen: Kennen Sie die 6:1-Regel?
Wir Menschen sind bekanntlich Gewohnheitstiere. Ein gleichmäßiger Schlaf-Zyklus fördert nachweislich das Ein- und Durchschlafen – wie die „6-1-Regel“. Dazu an sechs Tagen in der Woche zur exakt gleichen Zeit ins Bett gehen und wieder aufstehen. An einem Tag in der Woche darf variiert werden. Der Körper wird so nur einmal aus dem Rhythmus gebracht.
Powernap: Zu langer Mittagsschlaf hält wach
Wer nachts nicht schläft, schwört auf den Powernap. Doch durch den Mittagsschlaf kann sich der sogenannte Schlafdruck nicht richtig aufbauen und wir liegen abends wieder wach. Gewusst? Sich abends mit Sport auspowern, um danach müde ins Bett zu fallen, ist ebenfalls ein Trugschluss. Denn Sport regt den Kreislauf an. Besser ist, einen Spaziergang einzulegen.
Quelle: LEA