Bei vielen Reizdarmpatienten zeigen sich die Beschwerden über einen längeren Zeitraum immer wieder, oft wechseln sich die Symptome auch ab oder sie treten zusammen auf. Bei einigen diktieren sie sogar den Tagesablauf. Für die Funktionsstörungen des Darms sind aber bei den Betroffenen – Frauen erkranken häufiger als Männer – auch bei gründlicher ärztlicher Untersuchung keine organischen Ursachen zu finden. Die Patienten fühlen sich darum oft von den Ärzten nicht ernst genommen.
Dabei ist das Reizdarmsyndrom relativ häufig. Bis zu 15 Millionen Bundesbürger sollen betroffen sein. Bevor ein Arzt die Diagnose stellt, muss er andere Ursachen für die Darmprobleme ausschließen können, wie zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Magen-Darm-Infekte oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Ernährungstagebuch führen
Wie das Reizdarmsyndrom entsteht, ist nicht völlig geklärt. Betroffene haben vermutlich einen besonders empfindlichen Darm. Auch Infektionen könnten eine Rolle spielen. Neuerdings vermutet man auch kleinste Risse in der Darmwand, durch die Schadstoffe und Krankheitserreger eindringen. Psychischer Stress scheint die Beschwerden zu befördern. Ein Ernährungstagebuch kann Patienten helfen herauszufinden, welche Speisen die Beschwerden in gesteigertem Maß hervorrufen.
Wichtig ist Entspannung
Hilfreich sind regelmäßige Mahlzeiten (z. B. fünf kleine am Tag), bei denen die Nahrung langsam gekaut wird. Blähende Speisen sollten gemieden werden. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge (ca. 1,5 bis zwei Liter / Tag) und versuchen Sie, Stress zu reduzieren. Alkohol höchstens in Maßen trinken. Regelmäßige Bewegung (z. B. Spaziergänge) ist ebenso ratsam wie Entspannung (z. B. bei Yoga oder Tai-Chi). In Studien konnte auch gezeigt werden, dass sich bestimmte Bakterien positiv auf die Symptome auswirken, dies gilt zum Beispiel für den Bifidobakterienstamm B. bifidum MIMBb75 (in „Kijimea“, rezeptfrei in Apotheken).
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