
Lebenswichtiges Spurenelement
Über das Spurenelement Eisen machen sich die meisten relativ wenig Gedanken. Aber wenn es fehlt, kriegt man es in Form starker Erschöpfung, Konzentrationsproblemen oder permanentem Frösteln zu spüren – die typischen Symptome bei Eisenmangel. Ohne Eisen läuft nichts rund im Körper. Als Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin sorgt es dafür, dass der Sauerstofftransport in die Zellen reibungslos klappt. Stockt er, arbeiten sie nur noch mit halber Kraft. Fehlt Eisen, ist die Infekt-Anfälligkeit erhöht – und die Laune rauscht in den Keller, denn es spielt auch eine Rolle bei der Produktion des Wohlfühl-Hormons Serotonin.
Darüber hinaus gibt es weitere eisenabhängige Proteine, die für die normale Funktion der Organe eine Rolle spielen. Empfohlene Tagesdosis der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für Frauen unter 50: 10 mg pro Tag (Schwangere brauchen mehr).
Bei Eisenmangel-Symptomen: Blut checken lassen
Besteht Verdacht auf Eisenmangel, weil Symptome auftreten: Blut untersuchen lassen. Dabei werden die Werte von Hämoglobin und Serum-Ferritin (Speichereisen) überprüft. Ist der niedrig, signalisiert das einen leichten Mangel – der Körper kann noch aus eigenen Reserven schöpfen. Sinkt der Hämoglobin-Wert drastisch, kann es zu Blutarmut kommen.
Wann Eisen-Infusionen helfen können
Gerade Frauen sind gefährdet, unter anderem, wenn Sie unter einer starken Regel leiden, streng Diät halten, Leistungssport betreiben oder aufgrund von Schwangerschaft einen erhöhten Bedarf haben. Wie stark ein Eisenmangel ausgeprägt ist, zeigt eine Blutuntersuchung beim Arzt. Sinkt „nur“ der Ferritin-Wert unter den Normalbereich, werden die Reserven zwar schon abgebaut, aber der Körper kann noch auf sie zurückgreifen. Sinken dagegen die Hämoglobin-Werte, wird's kritisch: Dann sind die Speicher schon leer und es kann zu Blutarmut mit ausgeprägtem Eisenmangel kommen. In diesem Fall verordnet der Arzt Eisenpräparate, die die Speicher peu à peu wieder auffüllen. Das kann schon mal drei bis sechs Monate dauern. Hoch konzentrierte Präparate sollte man nie auf eigene Faust schlucken, denn auch ein Zuviel an Eisen kann schädlich sein. Besser zum Arzt gehen. In Härtefällen bei einer Unverträglichkeit oder krankheitsbedingtem Eisenmangel wie bei Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, wird Eisen auch häufig per Infusion über die Venen verabreicht. Das hat den Vorteil, dass der Magen-Darm-Trakt umgangen wird und das Spurenelement direkt dort landet, wo es auch gebraucht wird.
Vorsich vor einer Überdosierung
Kritiker warnen davor, Frauen bei Erschöpfung Infusionen zu verabreichen, wenn sie nicht unter ausgeprägter Blutarmut leiden. Denn die sind angesichts der möglichen Nebenwirkungen nicht ohne: Es kann zu Kopfweh, Schwindel, Ausschlag, Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum allergischen Schock kommen.
So füllen Sie Eisen-Depots
Eisen steckt vor allem in Leber, Leberwurst, Pistazien, Pfifferlingen und Thymian. Eisenverstärker sind etwa Vitamin C und Fruchtsäfte, Eisenräuber dagegen Tee, Kaffee und Oxalsäure (in Spinat, Rhabarber). Empfohlene Tagesmenge laut DGE für Frauen unter 51 Jahren: 15 Milligramm; für Frauen über 51 Jahren: 10 Milligramm.
Ein kleiner Überblick über die besten Lieferanten, Eisen-Förderer und -hemmer:
Tierische Produkte: Eisen aus Fleisch und Wurst kann vom Organismus besser verwertet werden als aus pflanzlichen Lebensmitteln. Spitzen-Lieferant: Leber (bis 30 mg auf 100 g).
Pflanzliche Quellen: Vergleichsweise viel Eisen enthalten Weizenkleie (16 mg), Kürbiskerne (12 mg), Sesam (10 mg) – auf 100 g.
Eisenförderer: Vitamin C und saure Getränke mit Milch- oder Fruchtsäure pushen die Aufnahme des wichtigen Spurenelements.
Eisenhemmer: Schwarzer Tee, Kaffee und Rotwein können die Eisenaufnahme stören.
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