Allergien im Frühjahr: Wenn plötzlich alles juckt!

Allergien im Frühjahr: Wenn plötzlich alles juckt!

Frühlingsbeginn – die meisten von uns freuen sich über mildere Außentemperaturen, längere Tage und das bunte Erwachen der Natur. Etwa ein Viertel der Deutschen sieht das anders. Für sie beginnt nun die schlimmste Zeit des Jahres. Die Rede ist von Menschen mit Pollenallergie. Pünktlich zum Frühlingsbeginn startet auch die Allergiesaison und die Betroffenen leiden unter Niesattacken, Fließschnupfen, juckenden und tränenden Augen und im schlimmsten Fall sogar unter allergischem Asthma.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Blüten-, Gräser- und Getreidepollen tun doch eigentlich keinem etwas zuleide. Warum reagieren so viele Menschen mit starken körperlichen Symptomen auf die fast unsichtbar umherschwebenden Winzlinge? Wenn der Körper fremde Substanzen über die Atemwege, die Haut oder den Verdauungstrakt aufnimmt, prüft das körpereigene Abwehrsystem, ob es sich um potenzielle Angreifer wie Bakterien oder Viren handelt. Erkennt das Immunsystem einen Krankheitserreger, wird eine ganze Reihe von Abwehrmechanismen in Gang gesetzt. Handelt es sich um unschädliche Stoffe, passiert nichts.

Gelegentlich kommt es aber zu Verwechslungen und das Immunsystem wehrt sich gegen harmlose Substanzen, die in Pollen oder Hausstaub vorkommen. Bevor eine Allergie entsteht, kommt es zu einer Sensibilisierung, dem Erstkontakt. Erst beim zweiten Kontakt mit der Substanz können die unangenehmen Allergiesymptome auftreten. Bei rund 90 Prozent der Allergien bildet das Immunsystem Antikörper gegen die Pollen: das Immunglobulin E, kurz IgE. Das Immunglobulin führt nun zu einer Freisetzung von Histamin, wenn es erneut auf die gleichen Pollen oder Hausstaub trifft.

Der Gewebsbotenstoff Histamin bringt dann die typischen Symptome wie Schwellung und Rötung der Schleimhäute, Juckreiz in Augen, Nase und Rachen sowie Niesreiz und Atemnot mit sich.

Nesselsucht: Wenn die Haut auch ohne Allergie juckt und brennt

Wenn die Haut juckt und sich Quaddeln und Rötungen bilden, kann das aber auch ein Hinweis auf Nesselsucht sein. Diese Erkrankung der Haut wird ebenfalls durch eine Ausschüttung von Histamin verursacht, allerdings in fast allen Fällen ohne eine über das Immunglobulin E vermittelte Allergie. Die Nesselsucht kann wie aus heiterem Himmel auftreten und ohne erkennbaren Grund. Nicht nur typische Nesselsucht-Symptome wie Quaddeln, Rötungen und Juckreiz zeigen sich, es kann auch zu Schwellungen kommen, den sogenannten Angioödemen. Diese treten häufig an den Lippen oder den Augen auf. Wenn Luftröhre und Kehlkopf anschwellen, kann das lebensbedrohlich sein – der Notarzt sollte umgehend verständigt werden.

Wie werden Heuschnupfen und Nesselsucht behandelt?

Die Behandlung von Heuschnupfen und Nesselsucht ist ganz ähnlich, da bei beiden Erkrankungen die Symptome durch Histamin hervorgerufen werden. Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin und können so die Symptome lindern. Bei der Nesselsucht kann der Arzt die Dosierung der Antihistaminika auf das Vierfache erhöhen, wenn die Wirkung nicht ausreichend ist. Wenn auch das nicht hilft, kann der Arzt Biologika verschreiben. Der Wirkstoff Omalizumab neutralisiert bei schwerem allergischem Asthma und chronischer Nesselsucht gezielt die Wirkung von IgE. Bei Heuschnupfen und Allergien kann neben der Akutbehandlung mit Antihistaminika eine Hyposensibilisierung erfolgen: Die allergieauslösenden Substanzen werden den Erkrankten in starker Verdünnung injiziert, um das Immunsystem langsam an die Substanz zu gewöhnen und so die allergische Reaktion zu verringern.

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