Weizenunverträglichkeit: Unterschied zwischen Gluten- oder Weizensensitivität, Weizenallergie und Zöliakie
Eine Weizenallergie ist nicht gleichbedeutend mit einer Glutenunverträglichkeit oder einer Zöliakie. Letztere gilt als Autoimmunerkrankung des Magen-Darm-Traktes, bei der der Körper mit Antikörpern auf Gluten reagiert. Weizenallergiker reagieren hingegen auf die im Getreide enthaltenen Proteine. Über die Nahrung aufgenommen, können diese Eiweißstoffe eine Weizensensitivität und somit allergische Reaktionen hervorrufen.
Zu den typischen Symptomen gehören hierbei Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Völlegefühl oder Übelkeit. Aber auch andere körperliche Reaktionen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder gar Muskelbeschwerden können bei Weizensensitivität auftreten.
- Zöliakie: Bei einer Zöliakie wehrt sich das Immunsystem gegen das in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel enthaltene Gluten.
Symptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Übelkeit, Gewichtsverlust, Kraftmangel. - Weizenallergie: Bei einer Weizenallergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems.
Symptome: Kopfschmerzen, Atemnot, Erbrechen, Hautausschlag, Magen-Darm-Beschwerden, Antriebslosigkeit. - Weizensensitivität: Als Weizensensitivität bezeichnet man eine Intoleranz gegenüber Weizenbestandteilen, die wahrscheinlich nicht durch das im Getreide enthaltene Gluten ausgelöst wird. Sie wird auch als „Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizenunverträglichkeit“ bezeichnet.
Symptome: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Weizenunverträglichkeit als Ursache für Reizdarm
Ähnlich wie bei einer Weizenunverträglichkeit gehören auch beim Reizdarmsyndrom Krämpfe, Übelkeit, Durchfall oder Völlegefühl zu den häufigsten Symptomen. Verwunderlich ist das nicht, immerhin leiden ein Drittel der vom Reizdarmsyndrom Betroffenen an einer Weizenunverträglichkeit. So kann ein Verzicht auf Weizen häufig schon nach wenigen Wochen die Symptome mildern. Generell kann die sogenannte FODMAP-Diät Reizdarm-Patienten helfen.
Weizenunverträglichkeit testen lassen
Zunächst verfährt man hier nach dem Ausschlussprinzip mit dem Verzicht auf Weizenprodukte, um als Diagnose eine mögliche Zöliakie und Weizenallergie als Erkrankung auszuschließen. Für die Untersuchung kann ein Ernährungstagebuch hilfreich sein, damit sich ein Arzt später einen umfassenden Eindruck vom Krankheitsbild verschaffen kann. Lassen die Beschwerden nach, kann das auf eine Gluten- oder Weizensensitivität als mögliche Ursache für die Symptome deuten.
Festgestellt werden kann die Weizenunverträglichkeit auch mit einem Haut- oder Bluttest auf spezifische IgE-Antikörper beim Allergologen. Betroffene sollten Weizen durch alternative Produkte ersetzen und möglichst von ihrem Ernährungsplan streichen.
Diese Lebensmittel können Weizen enthalten
Bei einigen Lebensmitteln ist es offensichtlich, dass darin Weizen enthalten ist. Andere weizenhaltige Nahrungsmittel sind nicht immer so einfach auszumachen. Daher sollten Sie sich vor dem Verzehr immer erkundigen oder die Inhaltsstoffe auf der Verpackung studieren, damit sie keine Symptome auslösen.
- Brötchen, Brot und andere Backwaren
- Kekse und Kuchen
- Müsli
- Nudeln
- Pizza
- Puddingpulver
- Paniertes Fleisch oder Fisch mit Panade
- Fertigsaucen
- Backpulver
- Couscous und Bulgur
- Abgepackter geriebener Parmesan
- Getreideshakes
- Wurstaufschnitt
- Bonbons
- Kaugummi
- viele Fertiggerichte
- Knödel
- Tortenguss
- Sahnesteif
- Nuss-Nougat-Creme
Weizen-Alternativen für Allergiker
Ob in Brot, Kuchen, Keksen und sogar in Wurst— Weizen gehört zu den gängigsten und am häufigsten in Lebensmitteln verarbeiteten Getreidesorten. Doch es gilt nicht als das gesündeste und wirkt sich nicht nur auf Allergiker, sondern immer häufiger auch auf gesunde Menschen zunehmend mit Unverträglichkeitsreaktionen aus. So ist auch eine Gewichtszunahme bei Weizenunverträglichkeit nicht auszuschließen. Betroffene können aber auf Alternativen zurückgreifen.
Verzicht auf Weizen: 5 Alternativen für den Speiseplan
- Roggen: Wie Weizen gehört Roggen zu den Getreidearten aus der Familie der Süßgräser. Es ist mit mehr Ballaststoffen und einem höheren Mineraliengehalt jedoch eine gesunde Alternative zu Weizen.
- Amaranth: Tatsächlich ist Amaranth gar kein Getreide und ist gerade deshalb eine tolle Alternative bei Weizenallergie. Das hirseähnliche Wunderkorn der Inkas zählt zu den ältesten vom Menschen kultivierten Pflanzen und punktet mit zahlreichen Nähr- und Vitalstoffen. Dabei ist es auch noch komplett glutenfrei.
- Hafer: Reich an wertvollen Eiweißen, Vitaminen und Mineralstoffen ist Hafer wohl eine der gesündesten Getreidearten. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Weizen, der mehr unlösliche Ballaststoffe enthält, findet man im Hafer gleichermaßen unlösliche und lösliche Ballaststoffe. Letztere können die Blutfett- und Cholesterinwerte senken. Rezept-Tipp: Warmes Frühstück – drei leckere Varianten mit Hafer
- Quinoa: Nicht zu Unrecht wird Quinoa seit bereits einiger Zeit als Superfood bezeichnet. In den Powerkörnern stecken alle neun Aminosäuren, Magnesium sowie Vitamin B2.
- Hirse: Auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit ist Hirse eine gute Alternative zu Weizen. Hirsemehl eignet sich außerdem sehr gut zum Backen.
Darf man Dinkel bei Weizenunverträglichkeit essen?
Wer unter einer Unverträglichkeit gegenüber Weizen leidet, fragt sich mitunter, ob stattdessen Dinkelprodukte verträglicher sind. Allerdings sollten Sie von Dinkel lieber die Finger lassen, denn es zählt ebenfalls zu den Weizenarten. Was viele nicht wissen: Bei Dinkel handelt es sich um eine Urform des Weizens, weshalb es ebenfalls Allergien und andere Begleitsymptome einer Weizenunverträglichkeit auslösen kann.
Weizennudeln: Die besten Alternativen
Wer unter einer Weizenunverträglichkeit leidet, muss nicht auf Nudeln verzichten. Anstatt auf Produkte mit Weizenanteil, greifen Sie einfach auf Gemüsenudeln, auch Zoodles genannt, zurück. Aus Zucchini, Süßkartoffeln oder Möhren lassen sich leckere Gemüsenudeln zaubern, die noch dazu um einiges gesünder sind als Weizennudeln. Auch Vollkornreisnudeln sind eine gute Alternative zu Pasta, da sie glutenfrei und weizenfrei sind. Hier gibt es ein gut bewertetes Produkt.
Weizenunverträglichkeit und Gewichtszunahme: Wie hängt das zusammen?
Allein durch eine Weizenunverträglichkeit nimmt man nicht zu – durch die Ernährungsumstellung kann es aber anfangs zu einer Gewichtszunahme kommen. Das liegt daran, dass gerade glutenfreie Brote oft trockener sind – die Konsistenz ohne Klebereiweiß ist zudem häufig bröckelig. Vielfach wird dann mehr Butter verwendet. Auch sind in den Mehlsorten häufig weniger Ballaststoffe enthalten, sodass man mehr isst, um satt zu werden. Allerdings kann es sein, dass die Schleimhaut des Dünndarms durch die Zöliakie so geschädigt ist, dass wichtige Nährstoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen werden können. Durch die Ernährungsumstellung kann sich der Darm aber erholen. Sie sollten hier aber mit Ihrem Arzt im Gespräch bleiben.
Kann ich Bier trinken, wenn ich eine Weizenunverträglichkeit habe?
Jetzt ein schönes Weizenbier! Keine Sorge, Sie dürfen ruhig ein Bierchen trinken – allerdings sollte das Bier glutenfrei sein. Bei einer Weizenunverträglichkeit macht es keinen Unterschied, ob es sich um feste oder flüssige Lebensmittel handelt: Die Unverträglichkeit bleibt dieselbe! Sie brauchen auf den Genuss eines kühlen Biers also nicht zu verzichten, denn unter anderem folgende Hersteller bieten glutenfreies Bier an, dass Sie direkt hier bestellen können: