
Typische Angstsymptome
Wenn Sie Angst spüren, reagiert Ihr Körper mit bestimmten Symptomen. Es ist hilfreich, diese zu kennen und einordnen zu können. Häufig wird die Angst nämlich von Betroffenen dadurch verstärkt, dass sie die Symptome fehlinterpretieren: Zum Beispiel als körperliche Erkrankung oder Todesgefahr im Falle einer Panikattacke.
Wenn wir Reize der Außenwelt wahrnehmen, entscheidet die Großhirnrinde, wie diese einzuordnen sind. Dafür nutzt sie Erfahrungen aus der Vergangenheit. Bewertet sie einen Reiz als gefährlich, wird das limbische System angesteuert und löst entsprechende Gefühle in uns aus. Adrenalin und weitere Stoffe werden freigesetzt, sodass wir bereit sind, schnell zu handeln, um Gefahren abzuwenden. In diesem Zustand können unter anderem folgende körperliche Symptome auftreten:
• Erhöhter Blutdruck
• Hitzewallungen
• Schweißattacken
• Mundtrockenheit
• Übelkeit
• Unruhe/Nervosität
Diese und weitere Symptome sind normal und nicht zwingend ein Zeichen dafür, dass man an einer Angststörung leidet, die einer Therapie bedarf. Normalerweise erkennt das Gehirn nach einer gewissen Zeit, wenn eine Angst nicht real ist und die Angstsymptome stellen sich ein. Bei Betroffenen einer Angststörung ist das häufig nicht der Fall. Die Angst bleibt bestehen.
Die verschiedenen Arten der Angststörung
Bevor eine Angststörung in einer Therapie behandelt werden kann, ist es notwendig, dass die Art der vorliegenden Angststörung definiert wird. Grob wird in fünf verschiedene Formen unterschieden, auf die wir nun näher eingehen.
Spezifische Phobie
Jeder Mensch hat vor gewissen Situationen Angst. Im Falle einer spezifischen Phobie ist es jedoch so, dass bestimmte Situation komplett vermieden oder nur unter intensiver Angst erlebt werden können, obwohl keine reale Gefahr besteht. Dazu kann das Fahren mit der S-Bahn zählen oder die Begegnung mit einem Hund.
Soziale Phobie
Betroffene einer sozialen Phobie haben Angst davor, sich vor anderen zu blamieren. Sie fürchten, von ihren Mitmenschen abgewertet zu werden. Die Angst ist entweder in spezifischen Situationen präsent, wie im Meeting auf Arbeit, oder während jeder Art von sozialer Interaktion.
Panikstörung
Im Falle einer Panikstörung erleiden die Betroffenen Panikattacken, ohne einen bestimmten Auslöser ausmachen zu können. Die plötzlichen Angstattacken sind sehr intensiv und können bis zu 30 Minuten oder länger anhalten. Betroffene erleben häufig Todesangst. Sind Sie von Panikattacken betroffen, sollten Sie einen Fachmann kontaktieren, um sich über Ihre Angststörung und eine mögliche Therapie zu informieren.
Generalisierte Angststörung
Existiert eine generalisierte Angststörung, erleben Betroffene eine andauernde, diffuse Angst. Sie fürchten ständig, dass etwas Schlimmes passieren könnte wie eine finanzielle Not oder ernste Erkrankungen.
Angst und depressive Störung kombiniert
Diese Bezeichnung ist dann zutreffend, wenn Betroffene von Angst und Depression geplagt sind, wobei keine der Erkrankungen klar im Vordergrund steht. Gerade bei einer Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen, sollten Sie der Angststörung mit einer Therapie entgegenwirken.
Angststörung in der Therapie oder selbst behandeln?
Ob Sie Ihre Angststörung selbst behandeln können, hängt davon ab, wie stark Ihre Ängste sind. Auch wenn die Selbsthilfe oft möglich ist, sollten Sie sich nicht zu schade sein, sich über eine Therapie der Angststörung zu informieren. Häufig werden Verhaltenstherapien eingesetzt, um Ängste zu lindern. Mit dem richtigen Verständnis und entsprechenden Verhaltenstechniken können Therapeuten Ängste häufig lindern.