
Die Beschwerden gelten als Volkskrankheit Nr. 1: Etwa 85 Prozent der Deutschen leiden darunter, 12,5 Prozent sogar an chronischen Rückenschmerzen. Was können Betroffene tun?
Wie entstehen denn überhaupt die leidigen Rückenschmerzen?
Das größte Problem ist das Sitzen. Sitzen lässt die Muskeln erschlaffen. Auf die Dauer werden die Bandscheiben zusammengedrückt und in Richtung Wirbelkanal gequetscht. Mit den Jahren entstehen so Bandscheibenvorwölbungen, bei denen vorgequollenes Gewebe auf die Nerven drückt und starke Schmerzen verursacht.
Wird bei uns in Deutschland eigentlich zu oft operiert?
Ja. Es muss längst nicht immer operiert werden. Es gibt heutzutage viele fortschrittlichere und schonendere Verfahren, die Rückenschmerzen lindern. Allerdings kennt nicht jeder Arzt diese Therapieformen. Grundsätzlich sollte gelten, dass vor jeder Entscheidung zur offenen Operation an der Wirbelsäule eine zweite Meinung eingeholt wird.
Was ist schlimmer für den Rücken: Stehen oder sitzen?
Beides ist gleich schlimm. Langes Sitzen erhöht das Risiko von frühzeitigen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Ebenso belasten langes Stehen, schweres Heben sowie einseitige Tätigkeiten den Rücken. Beispielsweise schlägt tägliches Stehen bei Verkäufern und eine dauernd gebückte Körperhaltung bei Erziehern auf die Rückengesundheit.
Wie kann man denn den Beschwerden vorbeugen?
Das Zauberwort heißt Bewegung, denn Vorbeugung ist sehr viel einfacher als Rückenschmerzen zu lindern, wenn sie erst einmal da sind. Schon Treppensteigen oder Radfahren stärkt die Muskeln und bringt die Bandscheiben wieder in Schwung.