Es wird irgendwann besser – diese Hoffnung dürfen Teenager-Eltern nie aufgeben. Bis dahin heißt es Ruhe bewahren, denn ein rebellischer Teenager ist nur begrenzt einsichtig. Da heißt es: Regeln aufstellen.
Darf man schon mit 12 Jahren geschminkt in die Schule?
Das entscheiden die Eltern. Experten empfehlen: Mütter sollten erstes Experimentieren mit Make-up in Bahnen lenken, z. B. mit dem Nachwuchs Lipgloss, Mascara oder den Nagellack kaufen. Die Produkte sollten weder Nickel noch Parabene enthalten, die können Allergien auslösen. Schließen Sie Kompromisse: für die Schule dezent, bei einer Party mit Freunden ein bisschen mehr. Sehen Sie es mal so: Gemeinsam das Schminken üben sind ganz spezielle Mutter-Tochter-Momente.
Mit 13 ein Tattoo? Das kann der Nachwuchs komplett vergessen!
Unter 16 Jahren sind Tätowieren und Piercen gesetzlich verboten. Beides gilt als mutwillige Körperverletzung, selbst wenn die Eltern einverstanden sind. Tätowierer verlangen deshalb auch bei 16-Jährigen inzwischen nicht nur eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern, sondern oft sogar die Anwesenheit eines Elternteils während der Sitzung. Hält sich das Studio nicht an diese Regeln, können sie auf Schadenersatz verklagt werden. Damit ist das Thema durch bis 18 – dann hilft kein Veto mehr.
Dürfen 13-Jährige schon in die Disco und dort feiern bis in die Puppen?
Normalerweise dürfen Kids unter 16 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen in die Disco. Ausnahme: Partys in Jugendzentren, da dürfen alle bis 22 Uhr feiern. In der Disco muss man selbst mit 16 Jahren um 24 Uhr nach Hause.
Mit 14 rauchen? Da müssen die Eltern klare Ansagen machen
Der Jugendschutz verbietet es Nichtvolljährigen, in der Öffentlichkeit zu rauchen. Strafbamachen sich Kids damit aber nicht. Weg von der Kippe bekommt man niemanden mit Verboten, da hilft nur Überzeugungsarbeit.
Ab wann dürfen Kids eigentlich offiziell Sex haben?
Die gesetzliche „Schutzaltersgrenze“ liegt beim 14. Lebensjahr, Sex unter 14 ist damit verboten. Solange Kids im gleichen Alter „es“ trotzdem tun, drohen aber keine Konsequenzen. Wohl aber, wenn einer von beiden älter oder sogar schon volljährig ist. Dann droht Strafanzeige.
Ist dann die Pille mit 14 auch schon eine Selbstverständlichkeit?
Ab wann ein Mädchen die Pille bekommt, ist im Wesentlichen die Entscheidung des Arztes. Er wird es von seiner „psychischen Reife“ abhängig machen. Es liegt auch in seinem Ermessen, ob er die Eltern darüber informiert.
Heikles Thema – ab wann dürfen junge Erwachsene trinken?
Unter 14 ist der Konsum von Alkohol laut Jugendschutzgesetz verboten. Ab 14 dürfen Kids in Begleitung ihrer Eltern z. B. auf Familienfeiern alkoholhaltige Drinks kosten. Ab 16 Jahren darf man Getränke mit geringerem Alkoholgehalt selbst einkaufen. Bei Hochprozentigem ist das erst ab 18 Jahren erlaubt.
Ab wann darf ein Kind sich mit einem Job etwas dazuverdienen?
Erst ab 13 Jahren sind leichte Jobs wie Zeitung austragen, Babysitten oder Hunde Gassi führen erlaubt. Allerdings höchstens zwei Stunden pro Tag und nur nach der Schule. Kids ab 15 dürfen bis zu acht Stunden pro Tag arbeiten, aber nur werktags zwischen 6 und 20 Uhr.
Muss ich meinem Kind denn unbedingt ein Smartphone kaufen?
Nein. Aber das richtige Handy ist Statussymbol, Mittel zur Selbstdarstellung und wichtigstes Kommunikationsmittel. Deshalb „muss“ Ihr Kind es unbedingt haben. Einen Anspruch darauf hat es aber trotzdem nicht.
Kann ich meinem Kind den Führerschein mit 17 verbieten?
Nicht ohne einen triftigen Grund. Dazu gibt es sogar ein Urteil: Richter am Amtsgericht Hannover fanden, dass die Fahrerlaubnis dem Kindeswohl dient (Az.: 609 F 2941/13)
Wichtige Informationen zum Thema „Jugendschutz“ erhalten Sie auch im neuen Jugendschutz-Ratgeber des Verbandes für bürgernahe Verkehrspolitik.
Pubertät: 10 goldene Regeln für Eltern
- Akzeptieren Sie, dass Ihr Kind jetzt öfter eigene Wege gehen will und sich immer öfter zurückzieht oder die Gesellschaft seiner Freunde der Familie vorzieht.
- Leben Sie Ihren Kindern vor, woran Sie glauben und was für Sie wichtig ist.
- Seien Sie da, wenn Ihr Kind Hilfe braucht. Verkneifen Sie sich Aussagen wie: „Das hab ich dir doch gleich gesagt.“
- Bleiben Sie konsequent! Aber zeigen Sie auch Verhandlungsbereitschaft. Und: Vereinbarungen gelten für beide Seiten.
- Stellen Sie sich den Konflikten.
- Bleiben Sie in Kontakt, signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft. Und bieten Sie immer wieder an, etwas gemeinsam zu unternehmen.
- Übergeben Sie Ihrem Kind nach und nach immer mehr Verantwortung, auch in Sachen Geld.
- Versuchen Sie, die Clique Ihres Kindes so weit wie möglich zu akzeptieren.
- Nutzen Sie jede Gelegenheit für Gespräche über alles, was Ihr Kind bewegt.
- Bleiben Sie gelassen.