1. Warum haben so viele Frauen Verstopfung?
Nach Untersuchungen leiden rund 60 Prozent der Frauen darunter. Der häufigste Grund: zu wenig Flüssigkeit und zu wenig Bewegung. Eine zu flache Atmung kann ebenfalls Ursache sein. Damit der Darmtrakt angeregt wird, sollte man möglichst tief in den Bauch atmen. Aber auch wenn der Drang zu oft unterdrückt wird, kann es zu Verdauungsproblemen kommen: Der Mastdarm wird überdehnt, er gewöhnt sich an die übermäßige Füllung.
2. Wieso flutscht es nach einer Tasse Kaffee?
Die enthaltenen Röststoffe im Kaffee bewirken im Körper die Freisetzung des Hormons Gastrin. Das gelangt über die Blutbahn in den Verdauungstrakt, es werden mehr Verdauungssäfte produziert, die Verdauung wird angeregt.
3. Warum muss man sein Essen gut kauen?
Das ist der erste Schritt, um die Verdauung anzuregen. Denn beim gründlichen Kauen (etwa 30-mal pro Bissen) wird das Essen gut zerkleinert und mit Speichel durchmischt. Hastig heruntergeschlungene und deshalb nur grob zerkleinerte Nahrung liegt deutlich länger im Magen als gründlich durchgekautes Essen und kann Magendrücken und Verdauungsprobleme verursachen.
4. Werden Lebensmittel gleich schnell verdaut?
Nein. Wasser oder ein dünnes Süppchen haben schon nach einer halben Stunde den Magen passiert, Püree, Fisch oder Hühnchen bleiben bis zu drei Stunden dort. Vollkorn und mageres Fleisch brauchen vier Stunden, um zerlegt zu werden – fettes Fleisch, Wurst oder Bratkartoffeln brauchen acht und mehr Stunden, ehe sie weiter in den Dünndarm geschoben werden.
5. Muss man eigentlich jeden Tag müssen?
Da hat jeder Mensch seine ganz eigene Regelmäßigkeit. Die Spanne kann von mehrmals am Tag bis zu einmal pro Woche Stuhlgang reichen. Der Stuhl sollte dabei aber nicht hart oder verklumpt sein.
6. Sollte man zum Essen etwas trinken?
Ja. Besonders wichtig ist Flüssigkeit bei einer Ernährung mit vielen Ballaststoffen. Gerade wenn Leinsamen oder Weizenkleie extra gegessen werden, kann der Verdauungsbrei ohne Wasser verhärten – und das verursacht eher Verdauungsprobleme anstatt vorzubeugen.
7. Hat die Psyche eigentlich Einfluss auf Verdauungsprobleme?
Kein anderes Organ in unserem Körper reagiert so schnell auf Kummer oder Stress wie der Darm. 100 Milliarden Nervenzellen in Speiseröhre, Magen und Darm bilden das so genannte enterale Gehirn: Diese Zellen sind direkt mit dem Kopf verbunden und reagieren auf verschiedene psychische Befindlichkeiten wie Leistungsdruck, Angst, Trauer oder auch Liebeskummer mit Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Verstopfung.
So funktioniert unser Verdauungssystem
Der Verdauungstrakt besteht aus: Mund, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Anus. Im Mund wird die Nahrung zerkleinert und mit dem Speichel vermischt. In Magen und Darm wird die Nahrung weiter aufgespalten. Wichtige Nährstoffe werden vom Darm über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen und gelangen über die Pfortader in die Leber, wo sie gespeichert und weiterverarbeitet werden. Unverdauliche Nahrung wird als Stuhl ausgeschieden.
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