
Typ 2 Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Sie lässt sich gut behandeln. Dazu müssen und können Patienten ihren Beitrag leisten: Blutzucker-Langzeitwerte regelmäßig vom Arzt bestimmen lassen, die eigenständige kurzfristige Stoffwechselkontrolle, Medikamente einnehmen, auf Bewegung und Ernährung achten – das kann sehr stressig werden. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DGG) warnt deshalb vor dem Diabetes-Burnout.
Diabetes macht immer weiter – auch im Verborgenen
Diabetes kennt keinen Urlaub. Die Krankheit arbeitet immer. Deshalb sollten Patienten eigentlich immer etwas dagegen tun. Zum einen zeigen viele Patienten zum Teil über Jahre hinweg keine schwerwiegenden Symptome. Doch im Hintergrund schädigt Diabetes zum Beispiel das Nervensystem und lässt Arteriosklerose entstehen. Dadurch ist das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Typ 2 Diabetes deutlich erhöht. Zum anderen gehört zu einer erfolgreichen Behandlung ein aktiver Patient. Wer von sich von der Therapie oder dem gesünderen Lebenswandel genervt auf die Couch zurückzieht und es mit der bewussten Ernährung nicht mehr so genau nimmt, schadet sich daher selbst.
Um so wichtiger ist es, dass sich Menschen mit Typ 2 Diabetes frühzeitig eine Strategie aneignen, um ihre psychische Widerstandskraft zu stärken. Doch womit anfangen? Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse wahr und setzen Sie Prioritäten. Der Tag hat nur 24 Stunden. Vermeiden Sie es deshalb, ständig irgendwelche Erwartungen erfüllen zu wollen, die von anderen an Sie herangetragen werden – Ihnen selbst aber eigentlich nicht wichtig sind.
Von wegen Bikini-Figur in sechs Wochen
Setzen Sie sich konkrete und vor allem realistische Ziele. Bikini-Figur in sechs Wochen? So ein Quatsch. Von der Couch zum Marathon in acht Wochen? Großer Blödsinn. Fangen Sie klein an, steigern Sie sich langsam – und kommen Sie am Ende groß raus. Geduld zahlt sich aus: Es ist sinnvoller, wenn Sie über ein Jahr hinweg drei Kilogramm abnehmen, als wenn Sie mit einer Turbodiät sechs Kilogramm in drei Monaten verlieren – und der Jo-Jo-Effekt die Pfunde nach kurzer Zeit wieder auf die Hüften zaubert. Wenn Sie abnehmen, ehrgeizige sportliche Ziele verwirklichen oder Ihre Ernährung umstellen wollen, sprechen Sie mit dem Arzt darüber und entwickeln gemeinsam mit dem Mediziner oder zum Beispiel einer Ernährungsberaterin einen Plan, der zu Ihnen passt.
Immer wieder Glücksmomente schnappen
Glücksmomente im Alltag sind wichtige Bausteine für Ihr Wohlbefinden. Schnappen Sie sich daher regelmäßig solche Momente – nicht erst, wenn die Stimmung im Keller ist. Legen Sie Ihre Lieblingshits, die Sie ewig nicht gehört haben, in den CD-Player. Treffen Sie sich spontan mit Ihren Freundinnen zum Spaziergang. Gönnen Sie sich einen tollen Blumenstrauß.
Abwechslung einplanen
Spontan ist gut, wird im Alltag aber oft vergessen bzw. ist nicht möglich – immerzu sind andere Dinge wichtiger. Planen Sie Abwechslung fest ein. Im Kalender stehen dann künftig je nach persönlicher Vorliebe zum Beispiel mittwochs „Laufgruppe“, freitags „Yoga“, samstags „Malkurs“.
Unterstützung suchen und annehmen
Klar, im Hinblick auf Ihre Diabetes-Erkrankung sind Sie selbst die wichtigste Person. Aber lassen Sie sich von anderen stark machen und motivieren. Sagen Sie doch Ihrer Freundin ruhig, dass Sie es okay finden, wenn Sie angerufen und mit etwas Nachdruck an die gemeinsame anstehende Yogastunde erinnert werden. Und machen Sie Ihrem Partner klar, dass Sie seine Motivationsversuche schätzen. Umgekehrt nehmen Sie Hilfe an, wenn diese angeboten wird.