Vegan leben: Eine weitreichende Entscheidung

Vegan leben: Eine weitreichende Entscheidung

Klimawandel, Massentierhaltung und Hungersnöte – immer mehr Deutsche wollen etwas bewegen und leben aus unterschiedlichen Beweggründen vegan. Sie verzichten vollkommen auf tierische Produkte. Veganismus ist eine moralisch geprägte Lebenseinstellung, die ein hohes Maß an Konsequenz erfordert. Wenn man die ethischen Aspekte mal außer Acht lässt: Ist es denn überhaupt gesund, vegan zu leben? 

Sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden hat Vor- und Nachteile. Welche das sind, erklären wir.© iStock
Sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden hat Vor- und Nachteile. Welche das sind, erklären wir.

Vegan leben – die Vorteile

Vegan zu leben hat viele Vorteile und positive Effekte für die Umwelt. Der Tierschutz steht für die meisten Veganer an erster Stelle. Sie dulden keine leidenden Tiere in der Massentierhaltung. Weder bei der Fleischproduktion, noch bei der Verwendung für die Textil- oder Pharmaindustrie. Gleiches gilt für die Milch- und Eierproduktion. 

Auch der Umweltschutz spielt eine große Rolle. Viehzucht verursacht Emissionen (Treibhausgase), die den Klimawandel maßgeblich begünstigen. Zudem wird sehr viel Trinkwasser verbraucht, Wälder müssen der Anbaufläche für Tierfutter weichen. Pflanzliche Kost hat eine wesentlich bessere Energiebilanz als Fleisch. 

Ein weiterer Vorteil der veganen Ernährung sind die positiven Effekte auf die Gesundheit. Veganer leiden seltener an Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten –Zivilisationskrankheiten, die durch zu viel Fleischkonsum begünstigt werden.

Vegan leben – die Nachteile

Nach einiger Zeit können bei Menschen, die vegan leben, allerdings Mangelerscheinungen auftreten. Wer sich zu einseitig ernährt, leidet schnell unter Eiweiß- und Vitaminmangel. Vitamin B12, Vitamin D, Zink und Kalzium sind lebenswichtig, aber in pflanzlicher Kost kaum enthalten. Nüsse, Hülsenfrüchte und Nahrungsergänzungsmittel erweisen sich als hilfreich. Vegan zu leben und ausreichend Vitamine und Nährstoffe zu sich zu nehmen – das ist nicht einfach und erfordert viel Disziplin. 

Auch Eisen zählt zu den Nährstoffen, die rein vegan nur schwer in ausreichendem Maße aufgenommen werden können. Der Eisengehalt in Rindfleisch ist hoch. In Spinat, wie wir mittlerweile wissen, dagegen eher gering. Gleiches gilt für ungesättigte Fettsäuren (Omega-3). Sie werden mit fortschreitendem Alter immer wichtiger, damit wir fit bleiben – und sind hauptsächlich in Fischen wie Lachs enthalten.

Weitere Nachteile der veganen Ernährung: Sie ist aufwendig und kostenintensiv! Selbst zu kochen wird zur Pflicht, die Lebensmittel für einen abwechslungsreichen Speiseplan sind nicht überall erhältlich. Essen zu gehen gestaltet sich außerhalb von Großstädten als schwierig, wenn man im Restaurant nicht immer nur Salat verzehren möchte. 

Nicht vegan, aber nachhaltig: Der Ernährungstrend Clean Eating

Ein Alternative für Menschen, die sich bewusst ernähren, aber nicht auf Fleisch und Milchprodukte verzichten möchten, ist Clean Eating. Darunter versteht man eine gesunde Lebensweise, bei der so weit wie möglich auf unverarbeitete, frische Nahrung gesetzt wird. Industriell gefertigte Lebensmittel, Fertiggerichte und Fast Food sind vom Speiseplan gestrichen. Wie vegane Ernährung erfordert auch Clean Eating, dass man sich intensiv mit Lebensmitteln und seiner Ernährung beschäftigt, da man ja auf nichts Vorgefertigtes zurückgreifen möchte. Der Umwelt und den Tieren kommt das ebenfalls zugute, Fleisch aus Massentierhaltung ist beim Clean Eating wegen der Art der Tierhaltung und der verabreichten Medikamente tabu.


Das könnte Sie auch interessieren:
Nahrungsergänzung für Veganer: Was ist tatsächlich sinnvoll?
Vegane Rezepte
Vegane Ernährung, veganes Leben – Was heißt das genau?
Vegan im Job: So klappt die pflanzliche Ernährung im Beruf
Vegan backen & kochen: Diese pflanzlichen Alternativen gibt es
Mandelmilch: Gesunde Milch-Alternative – nicht nur für Veganer
Vegetarische Rezepte

Lade weitere Inhalte ...